Erste Ausfälle
Kein Käse mehr wegen Milch-Streik
05.06.2008
Der Streik der Milchbauern zieht immer größere Kreise. In Oberösterreich wurde die Käseproduktion gestoppt. Massive Ausfälle drohen.
Der nun seit knapp einer Woche dauernde Lieferboykott der heimischen Milchbauern hält weiter an. Auch am Mittwoch verzeichneten die Molkereien einen durchschnittlichen Lieferausfall zwischen 20 und knapp 25 Prozent, so die Auskunft des österreichischen Molkereiverbandes (VÖM). Die IG Milch schätzt hingegen, dass die Lieferausfälle auf bis zu 60 Prozent zugenommen haben.
Besonders Gebiete zu Bayern betroffen
Nach wie vor gibt es bei
den Lieferausfällen große regionale Unterschiede. Besonders betroffen seien
der Salzburger Flachgau und die grenznahen Gebiete zu Bayern.
Käseproduktion in OÖ gestoppt
So verzeichnete etwa
Gmunder Milch mit Sitz im oberösterreichischen Gmunden einen Lieferausfall
von 37 Prozent. Die Käseproduktion wurde vorerst gestoppt, sagte
Molkerei-Chef Günther Geislmayr. Auch bei der Salzburger Alpenmilch wurde
die Käseproduktion gestoppt, berichteten die "Salzburger
Nachrichten" . Bei der Pinzgau Milch könnte es passieren, dass die
Käseproduktion ebenfalls gestoppt werden muss, hieß es.
Die Großmolkerei NÖM, die im niederösterreichischen Baden beheimatet ist, berichtet von einem unveränderten Lieferausfall zwischen 17 und 20 Prozent. Vom Milchstreik ist auch die Berglandmilch mit Sitz in Pasching bei Linz betroffen. Die Ausfälle machten am Mittwoch zwischen 10 und 20 Prozent aus, hieß es.
Die IG Milch, die den Streik ins Leben gerufen hat, schätzt hingegen, dass die Lieferausfälle bis zu 60 Prozent erreicht haben. Bis zu 20.000 Milchbauern beteiligen sich inzwischen am Lieferboykott, schätzt IG Milch-Obmann Ewald Grünzweil. Bei einer Pressekonferenz, die heute Nachmittag in Wien stattfindet, sollen weitere Schritte bekanntgegeben werden.