Preisspirale
Kleinverdiener stärker betroffen
17.07.2008
Seit 15 Jahren war das Leben nicht so teuer wie jetzt und: Die Preislawine trifft Geringverdiener besonders hart.
Am Dienstag schockten die Analytiker der Statistik Austria mit neuen Horrorzahlen: Auf 3,9 Prozent war die Inflation im Juni geklettert, ein Wert, der seit 15 Jahren nicht erreicht worden war. Besonders schlimm an den derzeitigen Rekordpreisen: Die Preissteigerungen treffen gerade diejenigen, die auch sonst kaum Geld im Börserl haben: die Kleinverdiener.
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Höhere Kosten
„Bei niedrigen Einkommen ist der Anteil der
Ausgaben für das tägliche Leben deutlich größer als bei Besserverdienern“,
erklärt Josef Baumgartner, Experte vom Wifo. Wer monatlich bis zu 1.784 Euro
brutto verdient, gibt alleine 18,7 Prozent seines Gehalts für Lebensmittel
aus, Besserverdiener dagegen nur 9,7 Prozent ihres Einkommens.
Einsparungsmöglichkeiten bei Lebensmitteln, Energie und Co. haben
Geringverdiener kaum.
Luxus wird günstiger
Jubeln können dagegen die
Besserverdiener: Luxusartikel wie Digitalkameras, Flugtickets oder
Städtetrips sind von Mai bis Juni deutlich günstiger geworden.
Geringverdiener haben davon jedoch meist nichts: Der tägliche Preiskampf an
Tankstellen und Supermarktkassen lässt kaum noch Spielraum für zusätzliche
Anschaffungen.
Immer mehr Insolvenzen
Erste erkennbare Auswirkung der
Horror-Preise: Im Vergleich zum Vorjahr sind heuer die Zahlen für
Privatinsolvenzen um 13,6 Prozent geradezu explodiert. Insgesamt 4.897
Personen meldeten laut Creditreform im ersten Quartal dieses Jahres
Insolvenz an, das sind 39 pro Werktag. Und ein Ende der Teuerungsspirale ist
derzeit nicht in Sicht.
So sparen sie im Jahr 2.010 Euro
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