Spielwaren- und Sportartikelhandel freuen sich über ein reales Umsatzplus.
Die Konsumnachfrage ist in Österreich trotz der Wirtschaftskrise stabil. Das Umsatzvolumen im Einzelhandel war im ersten Halbjahr 2009 - bei drei Verkaufstagen weniger als 2008 - mit 22,9 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres - preisbereinigt ging der Umsatz um 1,9 Prozent zurück. Als Branchensieger haben sich der Sportartikel- und Spielwarenhandel erwiesen.
Schlechte Aussichten
Im zweiten Halbjahr dürfte "der Wind rauer
werden", sagte der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), Erich Lemler, mit Verweis auf die Wifo-Prognosen, die von
einem Rückgang der realen Bruttowertschöpfung im heimischen Handel von 2,5
Prozent ausgehen. Wesentlich dabei sei die Frage der Arbeitslosigkeit.
Strukturwandel
Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung werde den
Strukturwandel vorantreiben, ergänzte Peter Voithofer, der stellvertretende
Direktor der KMU Forschung Austria. Vor allem kleinere Händler mit
Geschäften in B- und C-Lagen würden schließen, jedoch nicht aufgrund einer
Insolvenz, sondern eher pensions- oder altersbedingt. Während die bisherige
Entwicklung im Einzelhandel in Österreich im Vergleich zur Realwirtschaft
noch vergleichsweise günstig war, seien die Erwartungen der Händler für die
nahe Zukunft zurückhaltender, ergänzte der Handelsforscher.
Inflationsrate
Die Inflationsrate im Einzelhandel lag im ersten
Halbjahr bei 2 Prozent, nach 3,5 Prozent im Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Der Preisauftrieb im Handel habe sich damit zu 2008 deutlich
abgeschwächt und erreichte den niedrigsten Wert seit dem zweiten Quartal
2007, so Voithofer. Die 1,3 Prozentpunkte Unterschied zur Inflationsrate von
0,7 Prozent seien ausschließlich auf die in der allgemeinen Teuerung
erfassten Erdölprodukte zurückzuführen.