Insgesamt soll die Strecke um 250 Millionen Euro mehr kosten als geplant. Die ÖBB dementiert dies jedoch, der Rahmen werde eingehalten.
Die Finanzierung des Vollausbaus der Koralmbahn ist momentan alles andere als geklärt. Laut Ö1 sollen die Gesamtkosten für das Projekt um weitere 250 Millionen Euro steigen. Damit würden der Ausbau insgesamt 5,25 Millarden Euro kosten.
Dementi der ÖBB
ÖBB-Sprecherin Bettina Gusenbauer wies diese
Darstellung zurück: "Die Kosten werden weiterhin eingehalten", so
Gusenbauer. Die Strecke Feldkirchen-Flughafen - Werndorf sei nicht Teil des
Koralm-Rahmenplans. Es handle sich dabei um eine andere Strecke, die extra
finanziert werden musste. Eine funktionsfähige Durchführung der Verbindung
Graz - Klagenfurt hätte es auch ohne den Ausbau dieser Strecke gegeben. Das
interne Papier, auf das sich der ORF beruft, sei ihr nicht bekannt, so
Gusenbauer.
Die Koralmbahn ist das derzeit größte Projekt zum Ausbau des österreichischen Einsenbahn-Netzes. Damit soll erstmals eine direkte Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt gebaut werden. Das Projekt war lange umstritten, die ÖBB argumentierten, es sei betriebswirtschaftlich unrentabel.
Insgesamt über 5 Milliarden
Die Republik Österreich,
die Länder Kärnten und Steiermark sowie die ÖBB haben sich vertraglich dazu
verpflichtet, die Koralmstrecke bis zum Jahr 2018 zu bauen. Aufgrund dieses
Vertrages wurden von der ÖBB die Finanzierung und die Fertigstellungstermine
festgelegt. Als Gesamtkosten wurden fünf Milliarden Euro veranschlagt.
Ungeplante Teilstücke
Nun stellt sich aber heraus, dass der
Ausbau der Koralmbahn um mindestents 250 Millionen Euro teurer wird als
veranschlagt. Grund für die neuerliche Kostenexplosion sind Teilstücke, die
in den ersten Plänen nicht berücksichtigt wurden. Für die gesamte
Streckenführung sind sie aber notwendig.
Außerdem wurden Kosten für Oberleitungen, Signal- und Sicherheitstechnik zu niedrig kalkuliert. Das ist bereits der zweite Fall von ungeplanten Mehrkosten innerhalb kürzester Zeit. Schon die Unterinntaltrasse wird die ÖBB um etwa 260 Millionen Euro mehr kosten als geplant.