Fehlzeitenreport
Krankenstände kosten Betriebe mehrere Milliarden
09.01.2008
Laut einer Wifo-Studie wurden im Jahr 2004 35 Mio. Krankenstandstage verzeichnet. Die Unternehmen kostete das 6,5 Mrd. Euro.
Krankenstandstage kosten Betriebe mehrere Milliarden Euro. 2004 beliefen sich die Kosten für 35 Mio. Krankenstandstage auf 6,5 Mrd. Euro. Das ergibt die erste umfassende Studie über krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten von unselbstständig Beschäftigten.
Ziel ist weniger Krankenstände
Der vom
Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo für Wirtschaftskammer und AUVA erstellte
"Fehlzeitenreport 2007" beleuchtet die langfristige Entwicklung der
Krankenstände, ihre Struktur und ihre Ursachen. Ziel der Studie ist es, eine
Reduktion der mit hohen Kosten verbundenen Fehlzeiten zu erreichen. Der
Report soll jährlich aktualisiert werden.
Arbeitslosigkeit macht krank
Die krankheits- und unfallbedingten
Fehlzeiten werden laut Studie von zahlreichen individuellen und
strukturellen Faktoren mitbestimmt wie Lebensalter, Tätigkeitsbereich,
Konjunktur und Arbeitsmarktlage. Ein wichtiger Faktor ist die
Arbeitslosigkeit. So haben in den letzten 15 Jahren die Krankenstände der
Arbeitslosen von 19 Tagen (1990) auf 36 Tage (2004) zugenommen.
Arbeitslosigkeit ist also ein Gesundheitsrisiko.
Firmen leiden massiv
Die Fehlzeiten verursachen den Betrieben
hohe direkte und indirekte Kosten. Während die direkt zuordenbaren Kosten
auf etwa 2,5 Mrd. Euro (1,1 Prozent des BIP) geschätzt werden, belaufen sich
die indirekten Kosten (Entgang der Wertschöpfung) laut Studie auf 3 bis 4
Mrd. Euro.
6,5 Mrd. Verlust
2004 fielen bei den heimischen Unternehmen rund
35 Mio. Krankenstandstage an. Für die Betriebe entstanden daraus Kosten von
bis zu 6,5 Mrd. Euro (3,1 Prozent des BIP). "Gelingt uns eine zehnprozentige
Senkung der Krankenstände, könnte die österreichische Wirtschaft um bis zu
650 Millionen entlastet werden", so der Leiter der sozialpolitischen
Abteilung in der WKÖ, Martin Gleitsmann. Er setzt auf Prävention.