Güterverkehr, Energiekonsum und Müllmenge wurden durch die Krise enorm verringert. Keine Veränderung gibt es beim Hausmüll.
Der Rückgang der Industrieproduktion seit Beginn der Wirtschaftskrise führt zu massiven Einbrüchen des Güterverkehrs und des Energiekonsums, aber auch des Abfallaufkommens. Im Durchschnitt aller Branchen beträgt das Minus der Industrieproduktion 15 Prozent, einzelne Branchen sind sogar um bis zu 50 Prozent eingebrochen. Für die gesamte Wirtschaftsleistung (BIP) wird ein Minus von 4 Prozent prognostiziert. Die Folge: Der Gütertransport wird heuer um 30 Prozent schrumpfen, der Gewerbemüll um rund 25 Prozent zurückgehen und der industrielle Energieverbrauch um 20 Prozent einbrechen, sagt Walter Hauer vom Technischen Büro Hauer Umweltwirtschaft GmbH.
Produktion eingebrochen
Während sich Konsumgüter gegenüber dem
Vorjahr noch nahezu unverändert entwickelt haben, ist die Produktion in der
heimischen Industrie drastisch eingebrochen. Insolvenzen, Auftragsrückgänge,
Kurzarbeit und Produktionsstopps schlagen sich auf den Verkehr, den
Energiekonsum und die Müllmenge negativ nieder. Die vier größten
österreichischen Abfallentsorger Saubermacher, AVE, ASA und Brantner
bestätigen den Rückgang des Müllaufkommens um rund 25 Prozent, sagte der
Umweltexperte Hauer. Im Privatsektor habe sich dagegen nichts geändert. Der
Hausmüll sei aufgrund der Krise nicht weniger geworden.
Verschwendung einstellen
"Die Krise macht deutlich, dass das
starke Wirtschaftswachstum seit 2003/2004 von einem enormen Zuwachs an
Energie-, Transport-, und Materialverbrauch begleitet war", meinte Hauer.
Diese Entwicklung sei nicht über längere Zeit aufrecht zu erhalten gewesen -
"sie war nicht nachhaltig". Bei allen Maßnahmen zur Stärkung der betroffenen
Wirtschaftszweige sei daher aufmerksam darauf zu achten, mit welchem Einsatz
an Ressourcen das Wachstum "erkauft" wird. Ein Wieder-Ansteigen der
Produktion solle nicht wieder zu diesem verschwenderischen
Ressourcenverbrauch führen. "Nachhaltiges Wirtschaften ist gefragter denn
je", betonte der Umweltexperte.