KTM setzt den Rotstift an - und baut 300 Mitarbeiter ab. Betroffen sind 150 Arbeitskräft im Leasing sowie 150 in der Stammbelegschaft.
Der oberösterreichische Motorradhersteller KTM baut 300 Mitarbeiter ab - 150 Leasingkräfte und 150 aus der Stammbelegschaft. Der bereits im Oktober 2008 begonnene Prozess soll bis April 2009 abgeschlossen sein. Dann könnte es Kurzarbeit geben, bestätigte KTM-Chef Stefan Pierer am Freitag einen entsprechenden Bericht in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN).
Kurzarbeit
Beim Thema Kurzarbeit will Pierer aber noch die neue
gesetzliche Regelung abwarten. "Ich fahre auf Sicht die nächsten Monate",
vor April werde es keine Kurzarbeit geben. Für die Zeit danach hoffe er auf
eine "brauchbare Lösung", ähnlich dem deutschen Modell. Dann werde der diese
Möglichkeit prüfen. "Ich will meine Leute behalten für die Zeit danach", so
Pierer. Qualifizierte Mitarbeiter zu kündigen, gehe auf die Substanz des
Unternehmens.
Um 25 Prozent will KTM seine Produktion zurückfahren. Einen Aufwärtstrend erwartet Pierer nicht allzu rasch: 2009 werde man den Boden erreichen, 2010 auf diesem Niveau bleiben und vielleicht einen leichten Aufwärtstrend verspüren, prognostiziert er.
Motorradmarkt besser als Automarkt
"Ich bin sicher, dass das Motorrad
besser dasteht als das Auto", sieht Pierer in der Krise aber auch eine
Chance. Er sei überzeugt, dass das Zweirad wieder mehr als
Fortbewegungsmittel eingesetzt werde, wenn die Leute sparen müssten. Sein
Rezept: "Vollgas auf Entwicklung", die Marschrichtung sieht er in den
kommenden eineinhalb Jahren vor allem im Elektrobereich. Hier sei das
leichtere Motorrad dem Auto ebenfalls voraus.
Um neue Entwicklungen voranzutreiben werden die KTM-Eigentümer Cross Industries und der indische Partner Bajaj in den kommenden Tagen eine Kapitalerhöhung von 30 Mio. Euro durchführen. Bajaj wird damit auf 30 Prozent aufstocken.