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Kundenkarten bringen Konsument wenig

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Drei von vier Österreichern haben eine Kundenkarte, im Schnitt sind es sogar fünf.

Am häufigsten kommen sie im Lebensmittelhandel und in Drogerien zum Einsatz, aber auch Baumärkte und der Möbelhandel setzen auf die Kundenbindung per Karte. "Konsument" hat bei 27 Kundenkarten erhoben, welche persönlichen Daten von Kunden abgefragt werden, welchen Einfluss Karteninhaber darauf haben, ob und wie die Daten genutzt werden und wie es um die Datenweitergabe bestellt ist. Das Ergebnis: bestenfalls "durchschnittlich".

Wenig Vergleiche
Mit Ausnahme von Tchibo/Eduscho und Douglas kosten die Kundenkarten nichts, doch der Preis ist oft ein anderer: Oft wird mehr gekauft als geplant, weniger verglichen und nicht über den Preis verhandelt. "Mehr als fünf Prozent sind bei Kundenkarten praktisch nie drinnen, und bei Sonderaktionen mit 20 oder 30 Prozent minus sollte erst recht geprüft werden, was denn so der handelsübliche Normalpreis für Vergleichbares der Konkurrenz ist", rät "Konsument"-Experte Walter Hager. Für die Unternehmen sind personenbezogene Daten zudem eine wertvolle Ressource: Sie ersparen sich kostspielige Marktforschung und können die Personeninformationen an Marketing- und Direktmailfirmen weiterverkaufen.

Widerspruch möglich
Aus rechtlicher Sicht müssen Konsumenten lediglich auf die Möglichkeit des Widerspruchs der Datennutzung hingewiesen werden, dann dürfen Name, Adresse, Geburtsdatum, Beruf und Titel an Adresshändler weitergegeben werden. Eine dem Datenschutzgesetz entsprechende Formulierung wurde in der Erhebung in keinem Fall gefunden. Daher wurde hier bestenfalls ein "durchschnittlich" vergeben. Hat man einmal der Datenverwendung zugestimmt, kann man das zwar jederzeit widerrufen. Bei den Karten von Billa, BIPA, DM, Merkur und Tchibo/Eduscho werden dann aber laut Vertragsbestimmungen keine Vorteile mehr gewährt, keine Angaben dazu werden bei weiteren 17 Kundenkarten gemacht.

Datenmissbrauch
"Wer nicht will, dass persönliche Daten gespeichert oder möglicherweise weitergegeben werden, lässt besser die Finger von Kundenkarten", so Hager. "Vorsichtig sollte man vor allem bei Anfragen über Einkommen, Familienstand, Hobbys, Lebenspartner, Kinder, Ausbildung oder Sozialversicherung sein. Die Datenweiterverarbeitung wird oft an Drittfirmen ausgelagert. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Datenmissbrauch, selbst wenn das jeweilige Unternehmen die Informationen nicht weiterverkauft."

Denkbar wäre auch, dass die Daten an Unternehmen oder Versicherungen weitergegeben werden, die Jobanwärter oder Versicherungsnehmer dahingehend überprüfen, wie fit sie sind bzw. wie viel Alkohol sie regelmäßig erwerben. Dezidiert ausgeschlossen wird die Weitergabe an Dritte bei zwölf Kundenkarten, darunter jene von Delka, Intersport, Ikea und Thalia.

Andere Kundenbindung
"Kundenbindung wäre aber durchaus auch auf andere Weise möglich, zum Beispiel mit Gutscheinheften oder Treuemarken, wo Stammkunden anonym und ohne ihre Daten preiszugeben mit Gratisprodukten oder vergünstigten Warenangeboten belohnt werden. Leider scheint der Trend aber in Richtung Kundenkarten mit Zahlungsfunktion zu gehen", so Hager abschließend.

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