300 Mitarbeiter
Kurzarbeit bei Ölfeldausrüster in NÖ
19.05.2009
Schoeller-Bleckmann schickt rund 300 der 379 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Weiters werden 50 Jobs abgebaut.
Der börsenotierte Ölfeldausrüster Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) hat im ersten Quartal 2009 einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Da sich auch für das Gesamtjahr eine sehr schwache Branchenkonjunktur abzeichnet, will das Unternehmen ab Juli rund 300 Mitarbeiter in Ternitz, also fast die gesamte Belegschaft, in Kurzarbeit schicken, sagte Finanzvorstand Franz Gritsch. Bis dahin müssten noch rund 50 Mitarbeiter gekündigt werden.
Lehrlinge ausgenommen
Von dieser Maßnahme ausgenommen sind die
mehr als 20 Lehrlinge. Am niederösterreichischen Standort ist der
Personalstand bereits in den ersten drei Monaten von 387 auf 379 reduziert
worden. Weltweit wurden bereits 170 Mitarbeiter abgebaut - SBO beschäftigte
zum Quartalsende 1.224 Arbeitnehmer (nach 1.394 per Jahresende).
Einvernehmen erzielt
Zur Kurzarbeit hat das Management mit dem
Betriebsrat dem Finanzvorstand zufolge "bereits das Einvernehmen erzielt".
"Wir erwarten, dass die Zustimmung der Gewerkschaft und der
Wirtschaftskammer nun nur noch ein Formalakt ist", so Gritsch.
Rückgang
Der Ergebnisrückgang im ersten Quartal - der
operative Gewinn sank um 23 Prozent auf 15,6 Mio. Euro - war den
Unternehmensangaben zufolge im Wesentlichen auf die geringere
Betriebsleistung, Einmalaufwendungen für notwendige Kapazitätsanpassungen
sowie Preisdruck infolge des sehr schwachen Marktumfeldes in der
Oilfield-Service-Industrie zurückzuführen. Die Stellenstreichungen hätten
"einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag" gekostet, so Gritsch.
Schwaches 2009
Der Branchenkonjunktur entsprechend entwickelte
sich der Auftragseingang der SBO im ersten Quartal 2009 extrem schwach.
Viele Kunden zögerten mit Bestellungen, um die weitere wirtschaftliche
Entwicklung abzuwarten und eigene Lagerbestände abzubauen. Es erfolgten
Verhandlungen über Lieferverschiebungen und Stornos bestehender Aufträge.
Aufträge überprüfen
Aus Gründen kaufmännischer
Vorsicht seien daher alle bestehenden Aufträge einer besonders vorsichtigen
Überprüfung auf deren Werthaltigkeit unterzogen worden. Aufträge, bei denen
mit dem Auftraggeber Gespräche über Verschiebungen oder Stornierungen
geführt werden, wurden vorerst ausgebucht. Aufgrund dieser
Vorsichtsmaßnahmen hätten sich im ersten Quartal Auftragseingänge mit
Ausbuchungen weitgehend die Waage gehalten.