VW, BMW, Mercedes
Kurzarbeit für Zehntausende bei dt. Autobauern
20.01.2009
Kurzarbeit und Zwangspausen sind bei VW, BMW, Mercedes und Ford vorgesehen.
Die deutsche Automobilindustrie schränkt ihre Produktion wegen der massiv gesunkenen Nachfrage immer stärker ein. VW schickt im Februar 60.000 Mitarbeiter in den deutschen Werken für eine Woche nach Hause. BMW kündigte für 26.000 Beschäftigte tageweise Kurzarbeit bis Ende März an. Ford schickt 700 Mitarbeiter der Motorenproduktion in Köln für acht Tage in die Zwangspause.
VW schränkt sich ein
Beim größten deutschen Autohersteller
VW soll Arbeit vom 23. bis 27. Februar in vielen Bereichen ruhen, außer in
Forschung und Entwicklung sowie Teilen der Komponentenwerke. Die Kapazität
wird "maßvoll der Nachfrage" angepasst. Der VW-Konzern rechnet heuer mit
einem Minus von zehn bis zwölf Prozent. Die Überstundenkonten sind
mittlerweile weitestgehend abgebaut. Die betroffenen VW-Arbeiter müssten
aber keine Nachteile hinnehmen, weil der Konzern das Kurzarbeitergeld
weitgehend aufstockt.
BMW reduziert auch
BMW schickt wegen der Flaute auf dem Automarkt
im Februar und März tageweise jeden dritten Mitarbeiter in Deutschland in
Kurzarbeit. Betroffen sind 15.000 Beschäftigte im größten BMW-Werk
Dingolfing, 8.000 in Regensburg, 2.700 in Landshut und 190 in Berlin. Mit
der Kurzarbeit soll die Produktion um 38.000 Autos zurückgefahren werden.
Der Absatz von BMW ist allein im Dezember um 26 Prozent eingebrochen. Die
von Kurzarbeit Betroffenen bekommen mindestens 93 Prozent ihres bisherigen
Nettogehalts, Kündigungen sind kein Thema.
Ford spart ebenfalls
Wegen der Nachfrageschwäche in den USA fährt
Ford die Produktion in seinem Kölner Motorenwerk zurück. Mit dem Betriebsrat
ist für acht Tage im Januar und Februar Kurzarbeit vereinbart. Von den
17.400 Beschäftigten am Standort Köln sind nur 700 betroffen.
Mercedes geht's genauso
Mercedes hat für die nächsten Wochen
Kurzarbeit für insgesamt 39.000 Beschäftigte angesetzt. Die Autozulieferer
Bosch, Continental, Schaeffler und Grammer haben ebenfalls für weit mehr als
10.000 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet.
MAN-Lkw leidet stark
MAN kündigte Kurzarbeit für 9.400
Mitarbeiter in seinen Lastwagenwerken München, Nürnberg und Salzgitter an.
Wegen der sinkenden Nachfrage sollen die Beschäftigten bis Juni 42 Tage
weniger arbeiten. Die Bänder sollen in den Oster- und Pfingstwochen sowie an
Freitagen stillstehen. MAN will die Lkw-Produktion dieses Jahr um 30 Prozent
kürzen.