Oerlikon
Laudas neuer Kapperl-Sponsor
16.11.2006
Ab Anfang 2007 wird das Logo des Schweizer Oerlikon-Konzerns Niki Laudas rote Kappe zieren.
Milch, deutsche Heiztechnik, Schweizer Anlagenbau: Das sind die Stationen des berühmtesten Kapperls der Nation. Ab Anfang 2007 hat Niki Lauda einen neuen Sponsor für sein rotes Kapperl: erst sein zweiter Wechsel seit 1977, als die Kopfbedeckung nach dem Rennunfall zum Markenzeichen wurde.
Die Überraschung: Das Logo des Schweizer Anlagebau-Konzerns Oerlikon wird ab 2007 den Kopf Laudas zieren. Oerlikon löst den Heiztechnik-Produzenten Viessmann ab, der Lauda seit Juli 2002 sponserte. Zuvor war 25 Jahre lang Parmalat der Kapperl-Partner.
Airline-Chef Lauda erklärt auf Anfrage zwar: "Ich verhandle noch mit mehreren Interessenten. Der Viessmann-Vertrag läuft noch bis Jahresende. " Laut ÖSTERREICH-Recherchen ist es aber fix, dass Oerlikon den Zuschlag erhält. Über die Sponsor-Summe wird nicht gesprochen. Es soll ein sechsstelligen Euro-Betrag im Jahr sein.
Milliardäre
Oerlikon verspricht sich durch Lauda weltweit eine höhere Markenbekanntheit. Der Konzern wurde erst kürzlich wieder von Unaxis in Oerlikon zurückgetauft. Die Mehrheits-Eigentümer sind zwei schillernde Unternehmer aus Österreich: Georg Stumpf, der Erbauer des Millenium Towers in Wien, und Ronny Pecik, langjähriger Partner des Industriellen Mirko Kovats.
Die beiden Österreicher stiegen erst im Mai 2005 in die damalige Unaxis ein. Durch Zukäufe schafften Pecik und Stumpf in kurzer Zeit den größten Schweizer Industriekonzern.
Die Oerlikon-Aktie explodierte: Binnen 18 Monaten von 150 auf 530 Schweizer Franken. Der Wert der Anteile von Pecik und Stumpf (knapp unter 50 Prozent) stieg von rund 700 Millionen auf heute 2,2 Milliarden Euro. Die Präsenz auf der Lauda-Kappe soll jetzt den Mega-Erfolg auch für jedermann sichtbar machen.
Lauda profitiert doppelt
Lauda kassiert nicht nur Sponsorgeld. Ronny Pecik sammelte 2005 bei prominenten Österreichern 20 Millionen Euro für die Oerlikon-Übernahme ein. Auch Lauda investierte und sagte damals: "Ich glaube, dass die was zusammenbringen." Er verdiente in eineinhalb Jahren 250 Prozent. Ab Ende 2006 kann Lauda seine Genussrechte an Oerlikon zu Geld machen.
Auch Formel-1?
Pecik und Kovats reden übrigens mit einem weiteren Prominenten: mit Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Das Oerlikon-Logo könnte künftig auch auf Formel-1-Autos von Mateschitz prangen.