GM-Verwaltungsrat soll sich am Dienstag dafür aussprechen, Opel nicht zu verkaufen.
General Motors (GM) wird nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" aus dem Verwaltungsrat des US-Konzerns den deutschen Autobauer Opel nicht verkaufen. Der Verwaltungsrat werde sich auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag dafür aussprechen, das Tochterunternehmen lieber zu behalten, schreibt das Blatt in seiner Samstag-Ausgabe. GM wolle dadurch unter anderem verhindern, dass die Technologie des Unternehmens nach Russland gelange und dort in den kommenden Jahren ein neuer Konkurrent entstehe.
Mit solch einer Entscheidung würde GM die deutsche Regierung kurz vor der Bundestagswahl am 27. September düpieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatten seit Wochen darauf gedrängt, dass GM seinen europäischen Ableger Opel an ein Konsortium verkauft, zu dem der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna, der russische Autobauer Gaz und die Sberbank zählen, das größte Kreditinstitut in Russland. Berlin hatte Opel bereits einen Kredit von 1,5 Milliarden Euro gewährt und Bürgschaften in Höhe von 4,5 Milliarden Euro zugesagt.
Russische Beteiligung ist GM Dorn im Auge
Wie die Zeitung unter
Berufung auf Informationen aus dem Verwaltungsrat berichtet, macht General
Motors vor allem eine mögliche Beteiligung der beiden russischen Unternehmen
Sorge. Die Sberbank und Gaz hatten sich bei den Verhandlungen mit der
deutschen Regierung im Hintergrund gehalten. Die entscheidenden Gespräche
Ende Mai im Kanzleramt wurden allein von Magna geführt.