AK schlägt Alarm

Lebensmittel noch immer teurer als in Deutschland

07.08.2008

19 Prozent mehr müssen Österreicher für dieselben Lebensmittel wie in Deutschland zahlen. Das zeigt ein aktueller Preisvergleich.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Milch, Butter, Bier... alles kostet mehr als in Deutschland - und jeder Österreicher ist betroffen. Konsumenten müssen um 19 Prozent tiefer in die Tasche greifen als im Nachbarland. Das zeigt jetzt eine aktueller Preisvergleich der Arbeiterkammer. Miteinander verglichen wurden Supermärkte und Diskonter in Wien und Passau. Wer billig kauft, ist noch stärker betroffen: Diskonter sind bei uns nicht so günstig wie in Deutschland.

Österreich ist teurer

  • Vollmilch ist etwa bei uns um ein Drittel teurer
  • Teebutter um 39 Prozent
  • Bier kostet um die Hälfte mehr
  • Eier um 26 und
  • Gouda um 18 Prozent

So zahlen Konsumenten in Wien für einen Einkaufskorb mit 14 preiswertesten Lebensmitteln um knapp 19 Prozent mehr als in Passau. Vergleicht man die Nettopreise, weil in Deutschland die Umsatzsteuer um ein (für andere Waren) und drei Prozent (Lebensmittel) niedriger ist, gilt noch immer: Österreich ist um 16 Prozent teurer als Passau.

"Der Österreich-Aufschlag muss weg"
"Es ist nicht einzusehen, dass die heimischen Konsumenten seit Monaten mehr zahlen müssen als die deutschen", sagt AK Präsident Herbert Tumpel, "es gibt bei den Preisen seit Monaten einen hausgemachten Anteil. Der Österreich-Aufschlag muss weg."

Betriebsprüfung soll her
Die geeignetste und im Gesetz extra angeführte Form der Ermittlung seien Betriebsprüfungen mit Einschau in die Kostenstruktur und die Kalkulationen etc. Es müsse dringend untersucht werden, "wer wo mitschneidet", damit der Preistreiberei Einhalt geboten werden könne. Aber das Preisverfahren werde seit Juni nur verschleppt. "Will Minister Bartenstein nicht wissen, warum die Österreicher für die Grundnahrungsmittel mehr zahlen als die Deutschen", fragt Tumpel.

Lebensmittelpreise sollen ins Internet
Die Arbeiterkammer begrüßt außerdem den Vorschlag von WIFO-Experten Stefan Schulmeister, wonach Lebensmittelpreise auf einer Internetplattform veröffentlicht und täglich aktualisiert werden sollen. Lesen Sie hier mehr dazu. Das ist ein erster Schritt in Richtung mehr Transparenz. Die Regierung ist gefordert, die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung dieses Vorschlags zu kären. "Alles, was mehr Transparenz in den Markt bringt, ist positiv. Die Konsumenten haben ein Recht auf Information", so Tumpel.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel