Mehr Umsatz

Lebensmittelhandel trotzt Krise

12.05.2009

Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Hofer und Lidl) ist 2008 deutlich gewachsen. Der Handelsumsatz stieg um 4,2 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro. Rewe verteidigte Marktführerschaft.

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Insgesamt sind 16,6 Mrd. Euro umgesetzt worden, was einem Plus von 4,2 Prozent gegenüber 2007 entspricht. Das Wachstum kam aber vor allem aus der Preissteigerung, sagte ACNielsen-Expertin Dorothea Hagenauer-Stattmann am Dienstag bei der Präsentation der Zensuserhebung 2008. Der Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel und Getränke stieg im Vorjahr um 6,3 Prozent und lag damit über der Jahresinflation von 3,2 Prozent.

Weniger Geschäfte
Momentan gibt es in Österreich 5.949 Lebensmittelgeschäfte. Im Vergleich zum Vorjahr kam es zu einem Rückgang von 2,1 Prozent oder 127 Standorten. Die Fläche stieg hingegen um 0,7 Prozent. Marktführer ist nach wie vor Rewe (Billa, Merkur, Penny, Kooperationspartner Sutterlüty) mit einem Anteil von 30,3 Prozent. "Starke Nummer 2" ist Spar mit einem Anteil von 28,3 Prozent, gefolgt von Hofer (19,9 Prozent).

Umsatzrückgang für Greißler
Eine Standortbereinigung gab es bei den selbstständigen Kaufleuten. Im Vorjahr gab es noch rund 2.700 Greisler - aktuell sind es 2.515. Obwohl sie 42,3 Prozent der Geschäfte ausmachen, kommen sie auf einen Marktanteil von lediglich 13,9 Prozent. Dies bedeutet laut ACNielsen einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent.

Trotzt Krise
Der momentane Konjunktureinbruch wirkt sich laut Hagenauer-Stattmann nicht auf den Lebensmittelhandel aus. Die Konsumenten seien zwar pessimistischer als noch vor einem halben Jahr, aber die persönliche Finanzlage werde noch als stabil beurteilt. Im ersten Quartal seien die Gesamtumsätze um 0,4 Prozent gewachsen, wobei bei Hofer und Lidl ein Minus von 0,3 Prozent und im übrigen Handel ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnet wurde.

Einkaufsverhalten
Wegen der Krise verändern die Konsumenten ihr Einkaufsverhalten nicht stark, sagte Hagenauer-Stattmann. So sei nicht zu beobachten, dass der Konjunktureinbruch ausschließlich den Diskontern zu Gute komme. Es sei momentan generell zu bemerken, dass der Lebensmittelhandel davon profitiere, dass die Menschen daheimbleiben. Der gesamte Lebensmittelhandel hat laut den Marktforschern "sehr rasch" auf das neue Umfeld reagiert. Die Verbraucher können nun zwischen einer Vielzahl an Eigenmarken und Aktionsangeboten auswählen. Insgesamt lag der Aktionsartikel-Anteil 2008 bei 28,1 Prozent - nach 28,4 Prozent im Jahr 2007. Die Eigenmarken hatten im Lebensmitteleinzelhandel einen Anteil von 29,3 Prozent (inkl. Hofer und Lidl).

In der Definition des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels von Nielsen werden der Großhandel und Cash&Carry ausgeschlossen. Nicht enthalten sind auch Spezialgeschäfte wie Bäckereien, Fleischereien oder Biosupermärkte. Die Angaben von Hofer und Lidl basieren auf Schätzungen.

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