Die Europäische Zentralbank (EZB)hat ihren Leitzins von 4,25 Prozent wie erwartet nicht geändert.
Im Juli hatte die EZB trotz kräftigen politischen Gegenwinds erstmals seit mehr als einem Jahr ihren Leitzins von vier Prozent leicht angehoben. Damit will sie die Rekordinflation bekämpfen und eine Lohn-Preis-Spirale verhindern: Die Jahresteuerung in den 15 Euro-Ländern hat sich vor allem wegen der Energiepreise auf 4,1 Prozent erhöht und liegt damit doppelt so hoch wie von der EZB angestrebt. Stabile Preise sehen die Währungshüter nur bei Raten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet.
Die Mehrheit der von Reuters befragten Analysten rechnet damit, dass die Währungshüter den Leitzins mindestens bis März 2009 nicht antasten.
US-Leitzins in Senkungszyklus
Anders als die Frankfurter
Zentralbanker steckte die US-Notenbank Fed jüngst noch im
Zinssenkungszyklus. Mit kräftigen Schritten schraubten die Amerikaner ihren
Leitzins seit September von 5,25 auf 2,0 Prozent, um sich gegen die
Finanzkrise und die Konjunkturschwäche der weltgrößten Volkswirtschaft zu
stemmen. Am Dienstag ließ die Fed ihren Zins aber zum zweiten Mal in Folge
unverändert und nimmt bei anhaltender Wirtschaftsschwäche zunehmend die
Inflation stärker in den Blick. Auch die britische Notenbank tastete ihren
Leitzins am Donnerstag trotz Rekordinflation und Wachstumsrisiken den
vierten Monat in Folge nicht an und ließ ihn bei fünf Prozent.