Liechtenstein hat sich zur internationalen Zusammenarbeit in Steuerfragen bereit erklärt.
Die liechtensteinische Regierung akzeptiere die Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Transparenz und und Informationsaustausch in Steuerfragen, erklärte das Fürstentum am Donnerstag. Die internationalen Maßnahmen gegen die Nichteinhaltung von Steuergesetzen würden unterstützt. "Liechtenstein bietet interessierten Staaten Verhandlungen für bilaterale Abkommen zur Zusammenarbeit bei Steuerbetrug und -hinterziehung an", hieß es in der Mitteilung.
Bankgeheimnis bleibt bestehen
"Wir sind uns unserer
Verantwortung als Teil eines weltweit integrierten Wirtschaftsraums bewusst",
erklärte Regierungschef Otmar Hasler. "Mit der heutigen Erklärung
leisten wir unseren Beitrag zu einer gemeinsamen Lösung, die eine effektive
Durchsetzung ausländischer Steueransprüche möglich macht und gleichzeitig
die legitimen Interessen der Kunden unseres Finanzplatzes berücksichtigt."
An dem Bankgeheimnis solle jedoch festgehalten werden. Die Regelung solle
jedoch in Zukunft nicht mehr zur Unterstützung von Steuerkriminalität
missbraucht werden können, fügte Hasler hinzu.
Das als Steuerparadies geltende Fürstentum steht bisher auf einer schwarzen OECD-Liste unkooperativer Länder. Der Finanzplatz war im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit der Steueraffäre in die Schlagzeilen geraten, in die neben zahlreichen Deutschen auch der Ex-Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel verwickelt war.
Andorra lüftet Geheimnis ab November
Der Kleinstaat Andorra
zwischen Spanien und Frankreich will spätestens im November sein
Bankgeheimnis lüften. Das Parlament soll bis zum Herbst ein entsprechendes
Gesetz verabschieden. Damit wird der Austausch von Bankinformationen im
Rahmen bilateraler Abkommen mit anderen Ländern möglich.
Andorra ist eines von drei europäischen Ländern auf einer 2005 erstellten "schwarzen Liste" der Steuerparadiese der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die beiden anderen sind Liechtenstein und Monaco.