Russland
Lieferung von "Superjet" verzögert sich
18.08.2009
Probleme mit der Ausrüstung sorgen für die Verzögerung.
Die Auslieferung des neuen russischen Passagierflugzeugs Superjet 100 wird sich nach Angaben des Herstellers Suchoi bis 2010 verzögern. Das sagte der Chef der staatlichen Flugzeugbauholding UAC, Alexej Fjodorow, am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Ursprünglich sollten Ende dieses Jahres die ersten Maschinen ausgeliefert werden.
Grund für die Verzögerung seien Probleme mit der Ausrüstung des für 75 bis 95 Plätze entworfenen Flugzeuges, sagte Fjodorow während der russischen Luft- und Raumfahrtmesse MAKS bei Moskau. Bisher gebe es Bestellungen unter anderem von der staatlichen russischen Gesellschaft Aeroflot.
Neue Zivilsparte
An der Entwicklung des Mittelstreckenflugzeugs
waren auch Firmen aus Italien und Frankreich beteiligt. Die wegen mit ihren
Kampfjets international erfolgreiche Firma Suchoi hatte eigens eine
Zivilsparte für die Produktion des Jets gegründet. Suchoi gehört zur
staatlichen Holding UAC, mit der Russland auf dem internationalen Markt
wieder konkurrenzfähig werden will. Künftig sollen jährlich bis zu 70
Maschinen des Typs Superjet 100 in der Stadt Komsomolsk am Amur, rund 7000
Kilometer östlich von Moskau, produziert werden.
Der russische Regierungschef Wladimir Putin warf der Holding mangelnde Effizienz vor. "Wir wollen in den Flugzeugbau investieren, brauchen aber reale Leistungen", sagte Putin am Dienstag bei einem Besuch der Messe auf dem Flugfeld Schukowski. Der Staat wolle "nicht endlos" die Verluste von Unternehmen decken und Fehler ihrer Manager korrigieren. Der Ex-Kremlchef kritisierte besonders, dass UAC "direkte Verluste statt Gewinne" einfahre und hochdefizitär sei.