Verfolgen Sie hier den Donnerstag an den internationalen Finanzmärkten - top aktuell. Wie reagieren die Börsen heute auf die US-Bankenkrise?
Am Donnerstag haben die wichtigsten Notenbanken weltweit in einer
beispiellosen Aktion ihre Kräfte gebündelt und mit einer milliardenschweren
Rettungsaktion den Geldmarkt vor einem Kollaps bewahrt. Insgesamt 180 Mrd.
Dollar stellte die US-Notenbank Fed überraschend bereit. Dazu kamen
Milliardenbeträge, die von der Europäischen Zentralbank, der Bank von
England und anderen Notenbanken in eigener Währung ausgegeben wurden.
Die
Engpässe am Dollar-Geldmarkt hatten sich nach dem Zusammenbruch der
US-Investmentbank Lehman Brothers, dem Notverkauf von Merrill Lynch und der
85-Milliarden-Dollar-Rettung des Versicherers AIG in den vergangenen Tagen
verschärft.
17:15 Uhr: US-Börsen dank Geldspritze fester
Die New Yorker
Börse hat am Donnerstag kurz nach Handelsbeginn mit festeren Kursen
tendiert. Bis 16.50 Uhr MESZ stieg der Dow Jones Industrial 119,93 Einheiten
oder 1,13 Prozent auf 10.729,59 Zähler. Der S&P-500 gewann 15,06
Punkte oder 1,30 Prozent auf 1.171,45 Zähler. Der Nasdaq befestigte sich um
21,80 Punkte (plus 1,04 Prozent) auf 2.120,65 Einheiten.
17:09 Uhr: Kraft Foods ersetzt AIG
Der bis vor kurzem weltgrößte
Versicherer AIG muss im Dow-Jones-Index der Standardwerte dem
Lebensmittelkonzern Kraft Foods weichen. Der Wechsel war nötig, da AIG
praktisch verstaatlicht und der Kurs enorm gesunken war. Die Änderung gilt
ab Montag. Kraft bekam den Zuschlag, da das Unternehmen eines der größten
seiner Branche und diese derzeit nicht im Index vertreten ist.
16:52 Uhr: Immofinanz + Immoeast brechen ein
Die Aktienkurse der
heimischen Immobiliengesellschaften haben am Nachmittag ihre Talfahrt
beschleunigt. Die Papiere von Immofinanz und Immoeast brachen bis 15.15 Uhr
um jeweils über 30 Prozent auf 2,90 bzw. auf 2,05 Euro ein. Immoeast
markierten damit ein neues Rekordtief, und Immofinanz sackten auf den
tiefsten Stand seit Ende 1995 ab.
16:46 Uhr: Weitere Eingriffe in USA möglich
US-Präsident
George W. Bush lobt die bisherigen "außerordentlichen Maßnahmen"
seiner Regierung zur Stützung der Märkte und schließt weitere Eingriffe
nicht aus. Als Beispiele nannte Bush die staatliche Übernahme der
Immobilieninvestoren Fannie Mae und Freddie Mac, die Finanzspritze zur
Rettung des Versicherers AIG und die Liquiditätsmaßnahmen der
US-Zentralbank.
16:36 Uhr: DAX erholt sich
Der deutsche Aktienindex hielt sich
bis zum Nachmittag bei 1 Prozent Plus. Auch MDAX und TecDAX legten an der
Frankfurter Börse jeweils unter 1 Prozent zu. Hervorstechend im DAX war
Volkswagen mit einem Sprung um fast 18 Prozent.
16:03 Uhr: Wall Street startet im Plus
Nach Tagen dramatischer
Verluste gibt es einen Hoffnungsschimmer. An der Wall Street hat der
Dow-Jones-Index etwa 150 Punkte oder 1,4 Prozent fester in den Handelstag
gestartet, gestern hatte er noch vier Prozent verloren.
15:27 Uhr: US-Ölpreis über 100 Dollar
Der US-Ölpreis
ist trotz wachsender Krise an den Finanzmärkten wieder kräftig gestiegen und
über die Marke von 100 US-Dollar gesprungen. Der Preis für ein Barrel (159
Liter) der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im
Oktober erreichte zeitweise ein Tageshoch bei 102,24 Dollar (70,50 Euro).
15:07 Uhr: BUX am tiefsten Stand seit 3 Jahren
Der
Leitindex in Budapest fällt weiter. Nachdem der BUX gestern fast 4% verloren
hat, gab es heute ein Minus von knapp 3%. Das letzte Mal, dass der BUX so
niedrig - unter 18.000 Punkte - gelegen ist, war im Juni 2005.
14:52 Uhr: Almunia sieht kein Ende
Eine Beruhigung der
Finanzkrise ist für EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia nicht absehbar.
Das Jahr 2008 werde ein sehr schweres Jahr für die Wirtschaft sein - "vielleicht
das schwierigste, an das wir uns zeitlebens erinnern werden." Seiner
Ansicht nach sind die Turbulenzen an den Finanzmärkten so schlimm, dass sie
das Wachstum in Europa auf längere Sicht dämpfen.
14:47 Uhr: ATX weiter unter 3.000 Punkten
Die Wiener Börse
präsentierte sich am Nachmittag bei hohem Volumen mit leichterer Tendenz.
Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.922,91 Punkten errechnet, das ist ein Minus
von 16,29 Punkten bzw. 0,55 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,65
Prozent, FTSE/London +1,65 Prozent und CAC-40/Paris +0,89 Prozent.
14:35 Uhr: Fed gibt wieder 50 Mrd
Die US-Notenbank hat 50 Mrd.
Dollar (35,2 Mrd. Euro) in den Markt gepumpt. Das Geld wird für einen Tag
zur Verfügung gestellt. Insgesamt haben Banken Gebote über 102,25 Mrd.
Dollar abgegeben. Bereits davor hatten die Notenbanken in der Euro-Zone,
Großbritannien, Japan und anderen Ländern in einer beispiellosen Aktion
Milliardensummen zur Verfügung gestellt.
14:20 Uhr: Börsen auf dem Balkan im Minus
Die Börsen in
Zagreb und Belgrad haben auch heute Verluste verzeichnet.
14:04 Uhr: Morgan Stanley sucht doch einen Partner
Der
dramatische Vertrauensverlust an der Börse hat die zweitgrößte
US-Investmentbank Morgan Stanley zu Verhandlungen über einen Verkauf
gezwungen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr, führt das Institut
Vorgespräche über eine Übernahme durch die US-Regionalbank Wachovia.
13:40 Uhr: Finanzplätze in Asien schließen im Minus
Die
Leitbörsen in Fernost haben am Donnerstag in der Verlustzone tendiert. Der
Nikkei-225 Index in Tokio verbilligte sich um 260,49 Zähler oder 2,22
Prozent auf 11.489,30 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 4,73
Zähler (minus 0,03 Prozent) auf 17.632,46 Einheiten.
Abschläge gab es auch an den Märkten in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 2.419,21 Zählern und einem Minus von 0,08 Punkten. Der All Ordinaries Index in Sydney fiel um 117,8 Zähler oder 2,47 Prozent auf 4.651,9 Einheiten.
13:36 Uhr: Investmentbanken wollen Vertrauen
Morgan Stanley
wirft Spekulanten vor, an der Bankenkrise Schuld zu sein. Auch die Schweizer
Großbank UBS übt Kritik: "Stoppt den Wahnsinn", lautet
der Titel einer Analystenstudie.
13:17 Uhr: Benko profitiert von der Krise
In der massiven
internationalen Immobilien- und Finanzkrise sieht sich der österreichische
Immo-Investor Rene Benko als "Profiteur", da man nun leichter
günstige "Schnäppchen" erwerben kann und sich am
Immobilienmarkt weniger Konkurrenten tummeln. Dafür sind Refinanzierungen um
ein halbes Prozent teurer als sonst, sagte der Tiroler
13:13 Uhr: Euro bei 1,4541 Dollar
Der Euro hat seine Gewinne
ausgebaut und zeitweise ein Tageshoch von 1,4541 Dollar erreicht
13:09 Uhr: Goldpreis steigt weiter
Der Goldpreis hat am
Donnerstag seinen Höhenflug fortgesetzt. Der Preis kletterte zunächst bis
auf 893,05 US-Dollar (627,85 Euro) je Feinunze. Damit ist Gold binnen eines
Tages um mehr als 100 Dollar je Feinunze teurer geworden.
12:47 Uhr: Börse Wien gut behauptet
Die Wiener Börse
präsentierte sich zu Mittag bei hohem Volumen mit gut behaupteter Tendenz.
Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.943,10 Punkten errechnet, das ist ein
kleines Plus von 3,9 Punkten bzw. 0,13 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt
+0,99 Prozent, FTSE/London +1,51 Prozent und CAC-40/Paris +0,95 Prozent.
12:35 Uhr: Prager Börse unter Druck
Schlechte Nachrichten
von der Prager Börse. Der Hauptindex PX fiel auf 1.148 Punkte und erreichte
damit den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2005.
12:10 Uhr: Finanzkrise erreicht die Superreichen
Microsoft-Gründer
Bill Gates führt das 15. Jahr in Folge die "Forbes"-Liste der
reichsten Amerikaner an. Aber die Probleme der Wirtschaft gingen auch an ihm
nicht spurlos vorüber: Sein Vermögen verringerte sich auf geschätzte 57
Milliarden Dollar (40,1 Mrd. Euro) nach 59 Milliarden im vorigen Jahr.
11:46 Uhr: Der Kreml geht gegen Börsenpanik vor
Die
russische Regierung stemmt sich mit Milliardenkrediten gegen die größte
Börsenpanik des Landes seit dem Finanzkollaps 1998. Präsident Dmitri
Medwedew kündigte an, 500 Mrd. Rubel (13,80 Mrd. Euro) zur Stabilisierung
der Finanzmärkte bereitzustellen.
11:30 Uhr: Banken machen gegen Finanzkrise mobil
Geballte Aktion
gegen die Finanzkrise: Um die nervösen Börsen zu beruhigen, wollen die
Notenbanken weltweit frisches Geld zur Verfügung stellen. Beteiligt sind
außer der EZB die Bank of Canada, die Bank of England, die US-Notenbank
Federal Reserve, die Bank of Japan und die Schweizerische Zentralbank SNB.
09:45 Uhr: Frankfurt unter Druck
Die Frankfurter Aktienbörse
tendierte am Donnerstag im frühen Geschäft mit etwas tieferen Kursen. Der
DAX verlor bis 9.45 Uhr 18,84 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 5.842,14
Zähler.
09:35 Uhr: Börse Wien eröffnet erneut schwach
Die
Wiener Börse zeigte sich kurz nach dem Handelsstart mit erneut sehr
schwacher Tendenz. Der Fließhandelsindex ATX notierte um 9.35 Uhr bei
2.889,01 Zählern um 50,19 Punkte oder 1,71 Prozent unter dem
Mittwoch-Schluss (2.939,20).
09:19 Uhr: Handel in Moskau erneut ausgesetzt
Angesichts des
stärksten Kursverfalls seit zehn Jahren ist der Handel mit Aktien an den
Börsen in Moskau auch am Donnerstag und damit am dritten Tag in Folge
ausgesetzt worden.
09:17 Uhr: EZB pumpt weitere Milliarden in den Markt
Die
Europäische Zentralbank pumpt weitere 40 Mrd. Dollar (28,1 Mrd. Euro) in den
Markt. Die EZB hat sich dabei mit der US-Notenbank Fed, der Schweizerischen
Nationalbank (SNB) und anderen Notenbanken zu gemeinsamen Aktionen
abgesprochen.
9:04 Uhr: Spannung vor dem Börsenstart in Wien
Mit gut
behaupteter Tendenz erwarten heimische Aktienhändler am Donnerstag die
Eröffnung an der Wiener Börse. Außerbörslich dürfte der ATX nach
Händlerschätzungen rund vier Punkte über dem Schluss-Stand vom Mittwoch
(2.939,20) liegen. Im weiteren Tagesverlauf sehen Marktteilnehmer den ATX in
einer Bandbreite zwischen 2.850 und 2.990 Einheiten.
08:39 Uhr: Nikkei schließt mit Drei-Jahres-Tief
Die Börse
in Tokio verliert erneut deutlich an Boden. Der Nikkei aus 225 führenden
Werten fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren. Das
Börsenbarometer ging mit einem Minus von 260,49 Punkten oder 2,22 Prozent
bei 11.489,30 Punkten aus dem Markt.
07:49 Uhr: Lloyds übernimmt Hypothekenbank HBOS
Der Deal
umfasst 12,2 Milliarden Pfund. Die britische Großbank Lloyds TSB übernimmt
die angeschlagene Hypothekenbank Halifax Bank of Scotland (HBOS).
07:03 Uhr: Japan pumpt Milliarden in den Geldmarkt
Die
japanische Zentralbank hat am dritten Tag in Folge eingegriffen, um den
Geldmarkt des Landes angesichts der Bankenkrise in den USA zu stabilisieren.
Die Bank of Japan pumpte erneut 1,5 Billionen Yen, umgerechnet rund zehn
Milliarden Euro in den Markt.
06:44 Uhr: Morgan Stanley prüft Fusion
Die Welle von
Übernahmen und Zusammenschlüssen von Bankhäusern geht weiter. Wie die "New
York Times" berichtete, prüft die in Bedrängnis geratende
US-Investmentbank Morgan Stanley eine Fusion mit einem anderen Finanzhaus.
06:01 Uhr: Bush sagt Reise ab
US-Präsident George W. Bush hat
wegen der Krise in der Kreditwirtschaft einen geplanten Besuch der
Bundesstaaten Alabama und Florida abgesagt. Bush bleibt in Washington, wo er
sich mit Experten berät.