Lufthansa-Boss Mayrhuber persönlich will den AUA-Deal bei der EU durchbringen. Das formale Okay wird zur Wochenmitte erwartet.
Am Montag könnte es den Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen EU und Lufthansa um die Übernahme der AUA durch die Deutschen geben. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber persönlich wirft sich in die Bresche und will bei einem Treffen mit EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes die noch verlangten Klarstellungen liefern.
Zugeständnisse bei Slots
Alles deutet darauf hin, dass der
Deal in letzter Minute doch durchgeht, berichtet ein EU-Insider. Die Wende
hatte sich abgezeichnet, nachdem die Lufthansa der EU am Donnerstag in einem
neuen Angebot entgegengekommen war. Die EU will ja, dass die Deutschen Slots
(Start- und Landerechte) auf den Strecken Wien–Frankfurt und Wien–Genf
abgeben, damit es mehr Wettbewerb gibt. Die Lufthansa hat hier jetzt
Zugeständnisse gemacht. Laut EU sind aber noch einige Punkte zu klären –
eben dafür will Mayrhuber heute selbst sorgen.
Merkel-Brief an Barroso
In den letzten Tagen hatten sich
Regierungsvertreter – allen voran Kanzler Werner Faymann – hinter den
Kulissen stark engagiert, um Brüssel von dem Deal zu überzeugen. Auch
Deutschlands Kanzlerin Merkel hatte sich in einem Brief an
EU-Kommissionspräsidenten Barroso für eine Genehmigung der Übernahme
eingesetzt.
Grünes Licht diese Woche
Einigen sich Kroes und Mayrhuber
heute, könnte die EU am Dienstag ihr Okay geben und den AUA-Verkauf in der
letzten Sitzung vor der Sommerpause am Mittwoch absegnen. Damit wäre die
Deadline 31. Juli eingehalten, wenn die Lufthansa theoretisch aus dem
Vertrag aussteigen könnte.
Konkurrenz-Befragung. Für Verwirrung hinsichtlich des Zeitplans sorgt allerdings noch, dass die EU erst in der Nacht auf Freitag ein Konvolut von 80 Fragen zur Wettbewerbssituation an AUA-Konkurrenten wie Niki Lauda und Ryanair schickte. Die haben für die Antwort Zeit bis 24. Juli – und würden wohl scharf protestieren, wenn Brüssel vorher entscheidet.