Die Fluglinie soll zu einer Bereinigung des Streckennetzes bereit sein - Die EU-Kommission wartet auf ein offizielles neues Angebot.
Dank der am Mittwoch bekannt gegebenen neuen Einsparungen bei Austrian Airlines, die die Rentabilität des Zukaufs erhöhen sollen, soll die Deutsche Lufthansa zu einer Bereinigung des Streckennetzes bereit sein und damit der EU-Kommission entgegen kommen. Die Zusagen der deutschen Airline beziehen sich laut Medienberichten erstmals auch auf die zentrale Strecke Wien-Frankfurt. Zudem würden weitere Zugeständnisse auf der Genf-Route gemacht.
Möglicher Durchbruch
Im Streit um die Freigabe der
AUA-Übernahme durch Brüssel könnte dieser Schritt einen Durchbruch bringen,
glauben Insider. Die EU-Freigabe bis 31. Juli sei wieder möglich, heißt es.
Die am Dienstag im Lufthansa-Vorstand abgestimmten Zugeständnisse an die
EU-Kommission seien in Brüssel mit Wohlwollen aufgenommen worden.
EU wartet auf neues Angebot
Sollte die Lufthansa neue
wettbewerbsrechtliche Zugeständnisse für den Deal zur Übernahme der AUA
vorlegen, wäre das nach Einschätzung der EU-Kommission "eine gute Sache".
Bisher hat die EU-Kommission aber keine solchen Zugeständnisse offiziell
erhalten.
AUA spart weitere 150 Mio.
Die AUA hatte davor ein zusätzliches,
befristetes Sparprogramm in der Höhe von 150 Mio. Euro angekündigt. Bei
Betriebsversammlungen. am Donnerstag wird die Belegschaft informiert.
Vereinbart ist, den Personalaufwand von 2010 bis 2015 um fünf Prozent zu
senken.
Lufthansa spart jährlich eine Mrd.
Die Deutsche Lufthansa
ihrerseits reagiert auf die weltweite Krise des Luftverkehrs mit einem
massiven Sparprogramm. In einem Brief an die Mitarbeiter, aus dem das
deutsche "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) zitiert, stimmt
Lufthansa-Passage-Vorstand Christoph Franz die Belegschaft auf einen
drastischen Sparkurs ein. So wolle die Lufthansa bis 2011 die Kosten im
Passagierverkehr nachhaltig gesenkt haben, um jährlich eine Milliarde Euro
einzusparen.
Nach Verlusten im ersten Quartal werde sich auch bei der Veröffentlichung der Lufthansa-Halbjahreszahlen Ende Juli "eine Fortsetzung des Negativtrends zeigen", zitiert das Blatt aus dem Brief des Lufthansa-Managers. Deshalb habe die Airline ein Ergebnissicherungsprogramm unter dem Namen "Climb 2011" aufgelegt. Unter Führung des Lufthansa-Managers Thomas Klühr soll das Sparprogramm in den nächsten Wochen konkretisiert werden.
Ein Fünftel der Mitarbeiter soll eingespart werden
Die
Lufthansa mittelfristig vor allem im Bereich der Verwaltung des
Geschäftsfelds Passage bis zu einem Fünftel der Mitarbeiter einsparen.
Den hohen Kostendruck begründet der Passage-Vorstand in seinem Rundbrief mit der Bestellung von rund 160 neuen Flugzeugen zwischen 2008 und 2014. Dies seien Investitionen von 16 Milliarden Euro, die unerlässlich für eine wettbewerbsfähige, treibstoffeffiziente Flotte seien.