Der AUA-Deal ist durch die Erlösausfälle im zweiten Quartal nicht gefährdet. Der Ölpreisanstieg und die schwache Nachfrage belasten das Ergebnis.
Die Lufthansa sieht den angepeilten Betriebsgewinn in Gefahr. Angesichts der schwachen Nachfrage im Passagier- und Frachtgeschäft sei es nun Ziel für das laufende Jahr, einen operativen Verlust zu vermeiden. Dafür seien jedoch zusätzliche Sparmaßnahmen notwendig. Zuvor hatte die Airline noch ein deutlich positives operatives Ergebnis angestrebt.
Wirtschaftskrise bereitet Probleme
Fluggesellschaften macht
weltweit seit Monaten die einbrechende Nachfrage durch die Wirtschaftskrise
zu schaffen. Im zweiten Quartal haben sich Einnahmeausfälle durch die
sinkende Reiselaune der Passagiere und geringere Erlöse pro Flugticket
fortgesetzt. Zudem lastet der wieder steigende Ölpreis auf den Kassen der
Airlines. Seit dem Ende des ersten Quartals habe sich der Treibstoffpreis um
rund die Hälfte erhöht. "Eine Fortsetzung dieser Entwicklungen hätte aus
heutiger Sicht eine Gefährdung des angestrebten operativen Gewinns zur
Folge", teilte die größte deutsche Fluggesellschaft mit.
Der Konkurrent British Airways kämpft nach Aussage von Firmenchef Willie Walsh sogar ums Überleben. Die BA-Mitarbeiter sollen nun nach einem Rekordverlust des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr ohne Bezahlung arbeiten, um den Überlebenskampf zu unterstützen. Die größere französische Fluggesellschaft Air France-KLM will weitere 3000 Stellen zu streichen, dabei allerdings auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Sparmaßnahmen
Sparmaßnahmen könnten auch auf die Mitarbeiter
der Lufthansa zukommen. Neben dem bereits laufenden Sparprogramm würden alle
Geschäftsfelder weitere Maßnahmen zur Ergebnissicherung ergreifen, hieß es.
Wie diese aussehen könnten, stehe noch nicht fest, sagte eine
Lufthansa-Sprecherin. Das Unternehmen steht derzeit in Tarifverhandlungen
mit der Pilotengewerkschaft VC.
Firmenchef Wolfgang Mayrhuber hatte zuletzt angekündigt, bei Bedarf Investitionen hinauszuschieben und Personal- und Sachkosten zurückzufahren. Zudem schloss er nicht aus, weitere Flugzeuge aus dem Markt zu nehmen und die bestehende Kurzarbeit auszuweiten. "Wir halten uns alle Optionen offen", hatte er gesagt.
AUA-Deal fix
An den geplanten Übernahme von Brussels Airlines und
der Verluste schreibenden Austrian Airlines hält Lufthansa nach Angaben der
Sprecherin trotz der trüberen Aussichten unverändert fest.