Der Ex-Nasdaq-Chef Madoff steht unter Hausarrest. Zwischen 19.00 Uhr und 9.00 Uhr darf er die Wohnung nicht verlassen. Eine Fußfessel überwacht ihn.
Ein US-Bezirksgericht hat für den mutmaßlichen Anlage-Betrüger Bernard Madoff zeitweiligen Hausarrest angeordnet. Der frühere Chef der New Yorker Technologiebörse Nasdaq darf laut den neuen Kautionsauflagen zwischen 19.00 und 9.00 Uhr (Ortszeit) seine New Yorker Wohnung in Manhattan nicht verlassen. Die Ausgangssperre soll elektronisch mittels einer Fußfessel überwacht werden.
Ehefrau muss Pass abgeben
Des Weiteren muss Madoffs Ehefrau Ruth
ihren Reisepass bis Donnerstagmittag eingereicht haben. Offenbar soll damit
eine Flucht verhindert werden. Eine für Mittwoch geplante Anhörung sagte das
Gericht ab.
Unterdessen kündigte das Justizministerium an, dass sich Ressortchef Michael Mukasey, der in Personalunion als Generalstaatsanwalt fungiert, sich aus dem Fall wegen Befangenheit zurückzieht. Einzelheiten wurden nicht genannt. Laut einer Meldung von Bloomberg News vertritt Mukaseys Sohn Marc einen Manager von Madoffs Broker-Firma Madoff Investment Securities LCC, nämlich Frank DiPascali.
20 Jahre Haft drohen
Madoff soll Investoren rund um den Globus
mit einem Schneeballsystem um 50 Milliarden Dollar (35,6 Mrd. Euro) betrogen
haben. Experten sprechen von einem der größten Betrugsfälle in der
Geschichte der Wall Street. Nach seiner Verhaftung am Donnerstag war der
70-Jährige gegen zehn Millionen Dollar Kaution vorläufig wieder
freigekommen. Bei einer Verurteilung drohen Madoff bis zu 20 Jahre
Gefängnis.
Schapiro wird Chefin der US-Börsenaufsicht
Wachwechsel an
der Spitze der US-Börsenaufsicht SEC: Der künftige US-Präsident Barack Obama
will übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge die Finanzmarktexpertin
Mary Schapiro zur neuen Chefin der Behörde ernennen. Die 53-Jährige steht
derzeit an der Spitze der für die Selbstregulierung der Wall Street
zuständigen Branchenorganisation FINRA (Financial Industry Regulatory
Authority).
Obama wolle die Entscheidung am Donnerstag bekanntgeben, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Politiker. Schapiro arbeitete schon einmal für die SEC. Mit dem Abgang des derzeitigen SEC-Vorsitzenden Christopher Cox war seit längerem gerechnet worden.
Die Börsenaufsicht steht derzeit massiv unter Druck. Erst am Mittwoch räumte Cox schwere Fehler im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Milliardenbetrug des Wall-Street-Managers Bernard Madoff ein. Kritiker werfen der Behörde zudem Versagen bei der Kontrolle der Märkte vor und geben ihr eine Mitschuld an der aktuellen Finanzkrise.