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Madoffs Ehefrau hob 15 Mio. Dollar ab

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Vom Konto einer seiner Firmen deckte sich die Frau des mutmaßlichen Milliardenbetrügers noch ein - Tags drauf wurde er festgenommen.

Im wohl größten Betrugsfall der Finanzgeschichte verzögert sich eine mögliche Anklage gegen den Wall-Street-Broker Bernard Madoff weiter. Die New Yorker Staatsanwaltschaft und Madoffs Anwalt einigten sich auf eine erneute Verlängerung der Frist zur Anklageerhebung um nochmals 30 Tage. Damit haben die Strafverfolger für ihre Ermittlungen nun bis Mitte März Zeit.

Herald-Fonds vor Auflösung
Unterdessen will die Luxemburger Finanzaufsicht den auch von der Wiener Bank Medici vertriebenen Fonds "Herald (Lux) US Absolute Return" auflösen. Mit der Liquidation sollen die Rechte der Investoren besser geschützt werden. Herald entspreche nicht mehr den Regeln für Luxemburger Fonds. Das angeschlagene Finanzinstitut von Sonja Kohn ist auch "Herald"-Fondsmanager. Von der Bank Medici sind über 2 Mrd. Dollar in Herald-Fonds geflossen.

Verluste noch nicht festgestellt
Der vergangenen Dezember festgenommene Madoff hatte den Schaden durch sein jahrzehntelanges Schneeball-System auf rund 50 Mrd. Dollar (39 Mrd. Euro) beziffert. Nach jüngsten Schätzungen könnte die tatsächlich von Kunden investierte Summe aber auch weit darunter liegen. Madoffs Angabe beinhalte womöglich nicht nur eingezahlte Gelder, sondern auch angebliche Gewinne. Daher könne der tatsächliche Verlust der Anleger auch nur rund 20 Mrd. Dollar betragen, mutmaßen einige Experten inzwischen.

Fehler bei US-Börsenaufsicht
Die US-Börsenaufsicht SEC räumte bereits schwere Pannen ein, weil sie den Betrug über Jahre hinweg trotz vieler Hinweise nicht aufdeckte. Die Behörde einigte sich mit Madoff vor kurzem auf einen Teilvergleich. Mit der Vereinbarung wird vor der Entscheidung über die Zivilklage der SEC zunächst der Ausgang der strafrechtlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgewartet.

Bank Austria unter Opfern
Die Bank Austria zählt mit den "Primeo"-Fonds ebenfalls zu den Opfern. Das Finanzinstitut hat dieser Tage ein Schreiben von "Primeo" an die betroffenen Kunden ausgeschickt. Darin heißt es, dass das Fonds-Direktorium die sogenannte freiwillige Liquidation von Primeo - und damit auch seiner zwei Subfonds "Primeo Executive" und "Primeo Select" - empfohlen habe. Eine freiwillige Liquidation würde laut dem Schreiben bedeuten, dass der Fonds zwar als juristische Person weiterbestehe, aber nicht mehr als operatives Unternehmen gelte.

Ehefrau hob 15 Mio. Dollar ab
Laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Massachusetts hat Bernard Madoffs Ehefrau kurz vor dem Zusammenbruch seines Unternehmens mehr als 15 Millionen Dollar (11,5 Millionen Euro) von einem Konto bei einer der Firmen des Investors abgehoben. Am 25. November 2008 habe sie 5,5 Millionen Dollar abgehoben, am 10. Dezember dann noch einmal zehn Millionen Dollar. Am folgenden Tag war Madoff unter dem Verdacht verhaftet worden, Investoren als Chef seiner Vermögensberatung mit einem Schneeball-System um Milliarden geprellt zu haben.

Der 70-Jährige steht derzeit gegen eine Millionen-Kaution in seinem Nobel-Appartement in New York unter Hausarrest. Nach Madoffs Angaben sind allenfalls 200 bis 300 Mio. Dollar an Vermögen übrig. Seine Firma wird derzeit aufgelöst.

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