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Magna bekommt doch GM-Tochter Opel

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Der GM-Verwaltungsrat hat entschieden. "Schlüsselfragen" sind aber noch zu klären.

Nach monatelanger Unsicherheit sind die Weichen für eine Zukunft Opels unter dem Dach des Autozulieferers Magna gestellt. Der Opel-Mutterkonzern General Motors will 55 Prozent von Opel an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna verkaufen. 10 Prozent sollen von den Beschäftigten selbst übernommen werden, den Rest will GM behalten. Freilich sind für GM "Schlüsselfragen", etwa zum Verhalten der Gewerkschaften und zur Finanzierung, noch nicht geklärt. Ein endgültiger Vertragsabschluss sei erst in den nächsten Monaten möglich.

"New Opel"
Die Opel-Treuhandgesellschaft stimmte am Donnerstag dem Verkauf zu. Vertreter der deutschen Bundes- und Landesregierungen sowie die Opel-Belegschaft begrüßten den geplanten Deal. Der GM-Verwaltungsrat gab schon in der Nacht grünes Licht. Der Magna-Gruppe gehören auch die russische staatliche Sberbank und der GAZ-Autobauer aus Russland an. Sie zielen mit "New Opel" vor allem auf den russischen und den osteuropäischen Markt ab.

Bis 30. November
General Motors rechnet mit einem Abschluss des Opel-Verkaufs bis Ende November. Das Geschäft werde "nicht nach dem 30. November" über die Bühne gehen, sagte der GM-Verhandlungsführer für den Opel-Verkauf, John Smith, am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. In den kommenden Wochen müssten noch die endgültigen Vertragsdetails ausgearbeitet werden.

Merkel prescht vor
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den Beschluss. "Geduld, Zielstrebigkeit, auch Klarheit" der Bundesregierung hätten zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Regierung hatte sich früh auf Magna festgelegt und Opel einen Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro gewährt. "Ich weiß, dass vor Opel noch ein schwieriger Weg liegt", erklärte die Kanzlerin.

Zufriedenheit
Auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zeigte sich zufrieden mit der gefundenen Lösung. Der Einsatz habe sich gelohnt. Er sei von Anfang an überzeugt gewesen, dass es nicht hinnehmbar gewesen wäre, einen renommierten Automobilhersteller einfach vom Markt zu nehmen. "Ich bin froh, dass General Motors sich für die Investorenlösung entschieden hat." Am 27. September wird in Deutschland gewählt.

Kein Geld für Russland
Die Opel-Treuhandgesellschaft erklärte, Bedingung sei, dass das Geld des deutschen Steuerzahlers nur für "New Opel" eingesetzt werde und dass Russland-Investitionen aus anderen Quellen gespeist würden. Außerdem solle die Bundesregierung die Ausgabe öffentlicher Mittel überwachen, sagte der Treuhand-Vorsitzende Fred Irwin. Er betonte aber auch: "Das bedeutet nicht, dass Adam Opel gerettet ist. Man muss noch viel arbeiten."

Unsicherheit bei Arbeitern
Arbeitnehmervertreter zeigten sich mit dem gefundenen Weg für den deutschen Traditionsautobauer zufrieden. Opel könne nun gemeinsam mit GM und Magna an einem Zukunftsplan arbeiten, der die Stärke der Marke Opel und die Produkte in den Vordergrund stelle, erklärte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz in Rüsselsheim.

Magna International gab am Donnerstag keinen Kommentar ab - ebensowenig wie das GM-Powertrain-Werk in Wien-Aspern. Nach den bisher vorliegenden Business-Plänen von Magna ist dort ein deutlicher Ausbau der Motoren- und Getriebeproduktion vorgesehen.

Milliarden-Geschäft
Neben dem Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro, der Opel seit Monaten über Wasser hält, wollen Bund und Länder in Deutschland dem Opel-Käufer Magna weitere 3 Milliarden Euro Bürgschaften gewähren. Die deutsche Kanzlerin Merkel hat angekündigt, Gespräche mit anderen europäischen Ländern mit Opelstandorten zu suchen, um einen "Lastenausgleich" zu erreichen.

Auf der nächsten Seite der Ticker zum Nachlesen: So lief die spannende Opel-Entscheidung ab.

Der lange Weg zur endgültigen Entscheidung.

17:47 Magna möchte mit Opel neue Wege beschreiten und kündigt an mit Innovationen den Markt aufzumischen

17:35 GM fordert jedoch, dass Opel weiterhin im globalen Produktentwicklungs- und Einkaufsverbund von GM integriert bleibt. Es seien noch vier kleinere Vereinbarungen auszuhandeln, sagte Smith. Dabei gehe es um die Zusammenarbeit beim Einkauf und die technologische Nutzung. Die PK geht zu Ende.

17:29 Unglücklich zeigt sich die Belegschaft des britischen Opel-Schwesterunternehmens Vauxhall. Man fürchtet bei einer Sanierung durch den GM-Europe-Käufer Magna ins Hintertreffen zu geraten.

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© AP Photo

Live von der Pressekonferenz (c) AP Photo

17:17 RHJ habe sehr tapfer gekämpft, die Entscheidung für Magna war also denkbar knapp. Auch Smith nützt die Möglichkeit einer Dankesrede an alle möglichen Personen.

17:16 Es werde noch verschiedene Optionen für Opel geben, die in Verhandlungen mit der Regierung geklärt werden müssen.

17:14 John Smith übernimmt nun das Mikrophon.

17:13 "Es bedeutet nicht, dass Opel gerettet ist. Es muss noch viel gearbeitet werden." Bund, Land, GM und die Investoren hätten große "Flexibilität gezeigt." Das Konzept ist nachhaltig.

17:11 Die Opel-Treuhand ist zu einer Entscheidung gelangt: Die Investment-Empfehlung wird gebilligt. Empfohlen wird außerdem, dass die deutschen Steuer-Mittel nur für Opel verwendet werden dürfen, nicht für Russland.

17:10 Man bestätigt die Erklärung von Merkel, es handelt sich um eine "Empfehlung zum Verkauf".

17:08 Für Irwin waren die 4 Monate, die die Verhandlung gedauert haben, ein Wunderbeispiel an Effizienz.

17:06 Alle Investoren hätten im Laufe der Verhandlungen ihre Angebote verbessert. Jetzt wird den "wahren Helden der Geschichte" gedankt: den Opel-Mitarbeitern. Auch die Medien werden gelobt.

17:04 Die Dankesworte beinhalten doch einige Personen. Im Gegensatz zu den Oscars gibt es natürlich keine zeitliche Beschränkung.

17:02 Fred Irwin bedankt sich beim Beirat der Treuhand. Es sei nicht einfach gewesen, erklärt er in gutem Deutsch.

17:00 Ein Verhandlungsführender von GM, John Smith, und der Vorsitzende der Opel-Treuhandgesellschaft, Fred Irwin, stehen nun bereit. Die Stimmung ist jovial.

16:59 Die Konferenz beginnt in Kürze, zuerst kommen noch die Fotografen zum Zug.

16:56 Als bedeutsam für den Standort Bochum sieht der Betriebsrat die Zusage für die europäische Produktion des neuen Zafira-Modells an. Hoffnung machen sich die Bochumer auch auf das neue Elektroauto Ampera.

16:53 Abgesagt wurde jedenfalls die bundesweite Demonstration an diesem Freitag für die Erhaltung der Werke in Bochum.

16:50 Zu den Voraussetzungen der Gewerkschaft zählen ein tragfähiges Zukunftskonzept für "New Opel", eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.

16:48 Vor übergroßer Euphorie warnt die IG Metall. Man sei zwar mit der Entscheidung "sehr glücklich, doch beginne die eigentliche Arbeit erst jetzt." Die Gewerkschaft werde jedenfalls weiterhin an ihren Bedingungen festhalten, ohne die es keine Arbeitnehmerbeiträge geben werde.

16:42 Eigentlich sollte GM schon seit fast einer halben Stunde Rede und Antwort stehen, doch wird die Öffentlichkeit weiter vertröstet. Der Auto-Konzern nimmt es im Gegensatz zur Bundeskanzlerin Merkel scheinbar nicht so streng mit der Pünktlichkeit.

16:37 Weiterhin ein wenig unruhig ist die Opel-Belegschaft. Die noch zu klärenden "Schlüsselfragen" über die GM auf der Pressekonferenz in Bälde berichten wird, lässt nicht alle Sorgenfalten der Mitarbeiter verschwinden.

16:29 Nur noch wenig Platz findet sich in den Räumlichkeiten für die Leute von der Presse. Man merkt dass es sich um ein bedeutendes Ereignis handelt über das jeder berichten will.

16:24 Die steirische Regierung erwartet positive Effekte des Deals für Magna-Steyr, das Flaggschiff des steirischen Autoclusters.

16:21 Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zeigt sich erfreut: "Wir sehen das auch als positives Signal für das Werk in Wien-Aspern, weil der Standort wie von Magna betont im Rahmen eines Gesamtkonzeptes eine wichtige Rolle spielt".

16:16 Die Journalisten warten gespannt auf den Beginn der Pressekonferenz. In Kürze sollte es losgehen. Zwei Herren von GM werden in einem Berliner Hotel die weiteren Vorgänge klären.

16:13 Experten meinen, dass GM möglicherweise bewusst Gerüchte gestreut hat, dass man Opel nicht verkaufen möchte, um bessere Bedingungen herauszuschlagen.

16:11 Aus der deutschen Bundesregierung hieß es, man habe beim Opel-Verkauf keine weiteren Zugeständnisse an den General Motors gemacht. Es gebe keine weitergehenden Verpflichtungen für den Steuerzahler als die bereits bekannten Finanzierungshilfen von Bund und Ländern.

16:02 Die noch offenen "Schlüsselfragen" sind für GM eine verbindliche Zusage der Gewerkschaften, den Deal und die Restrukturierungsschritte zu unterstützen sowie ein Abschluss über ein "definitives Finanzierungspaket" mit der deutschen Regierung.

15:58 Wenn der Deal in dieser Form zustande kommt, würde die Belegschaft 10% übernehmen. 35% an der neuen Gesellschaft "New Opel" will GM halten.

15:54 GM Europa bestätigt nun, dass 55 Prozent der Opel-Anteile an Magna und seine Partner verkauft werden sollen. Das "empfiehlt" der Verwaltungsrat, so GM. "Definitive Vereinbarungen" sollen in den nächsten Wochen vorliegen. Das Closing soll in den nächsten Monaten erfolgen.

15:53 Das belgische Werk in Antwerpen baut den Kompaktwagen Astra sowie das Astra Cabrio. Es ist akut von der Schließung bedroht.

15:52 Aus derzeitiger Sicht gefährdet sind folgende Standorte. Das britische Werk Luton: Hier wird der Transporter Opel Vivaro gebaut sowie der baugleiche Renault Trafic. Wenn die Renault-Aufträge wie erwartet wegfallen, droht Luton die Schließung.

15:43 GM will aber noch "Schlüsselfragen" verhandeln, nicht "Details", wie es bis dato geheißen hat.

15:39 Gerade kommt die Meldung herein, dass GM 55% seiner Opel-Anteile an das Magna-Konsortium verkauft.

15:38 Opel-Werke außerhalb Deutschlands stehen in Großbritannien, Belgien, Polen, Spanien, Ungarn und natürlich in Österreich (Wien Aspern). In Italien befindet sich die Europazentrale der Opel-Tochter Powertrain.

15:20 Merkel will mit den europäischen Partnern Gespräche aufnehmen, sagt sie, und die anderen EU-Standorte nicht im Stich lassen. Die Kanzlerin geht - nach dieser nur fünfminütigen Pressekonferenz - lächelnd ab.

15:19 Dass General Motors plötzlich doch vom Behalten der Tochter Opel abgerückt ist, habe nicht den Grund, dass sie noch interveniert hätte, sagt Merkel. "Geduld, Zielstrebigkeit und Klarheit" hätten einen "Beitrag geleistet".

15:18 Die noch offenen Punkte seien durchaus verhandelbar, als Verzögerungstaktik betrachtet Merkel die GM-Ansage nicht.

15:16 Opel könne einen "Neuanfang" gehen, das werde nicht einfach sein, aber die Freude überwiege. Die Weichen seien gestellt, weitere Detailverhandlungen würden nun folgen, so Merkel.

15:15 Merkel tritt bei der Pressekonferenz auf und teilt mit, der "Verwaltungsrat von GM hat beschlossen, Opel an Magna zu verkaufen - in der Konstruktion, in der wir das verhandelt hatten". Die Kanzlerin verleiht ihrer Freude Ausdruck und begrüßt diesen "Erfolg".

15:14 Automobilexperten erwarten, dass heute nur eine Grundsatzvereinbarung stehen kann. Perfekt wird der Deal demnach erst in ein paar Wochen.

15:08 Die russische Sberbank legt die Zahlen des jüngsten Quartals vor. Der Stronach-Mitstreiter um Opel erwirtschaftete unter dem Strich umgerechnet rund 120 Mio. Euro. Das war deutlich mehr als von Experten erwartet.

14:45 Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich in einer Pressekonferenz in einer halben Stunde zu dem Deal zu Wort melden.

14:37 Außerdem stellt sich die Frage, was mit den Opel-Werken in anderen EU-Ländern geplant ist, und wie diese darauf reagieren.

14:33 Selbst wenn Magna alle vier Standorte in Deutschland erhält, wird es laut Beobachtern einen deutlichen Stellenabbau geben. Opel beschäftigt derzeit mehr als 25.000 Mitarbeiter in Deutschland.

14:31 Das Konsortium trägt die finanzielle Last nicht allein. Deutschland will Magna/Sberbank nach den ursprünglichen Abmachungen mit 4,5 Mrd. Euro unterstützen.

14:24 Der Magna Konzern übernimmt nicht allein die Opel-Anteile. Frank Stronach hat ein Konsortium gebildet - zusammen mit der russischen Sberbank und dem russischen Autohersteller Gaz.

14:19 GM verkauft "nur" einen Mehrheitsanteil an Opel/Vauxhall. Der Detroiter Autobauer wird also weiter beteiligt bleiben.

14:16 Das Verhandeln der Bedingungen könnte die endgültige Vereinbarung noch weiter verzögern, und zwar bis nach der Bundestagswahl Ende September.

14:12 Insider spekulieren über die Bedingungen, die GM Magna stellen könnte. Z.B. könnte General Motors mehr Mitspracherecht behalten und in Entscheidungen eingebunden werden wollen. Ein allfälliger Technologietransfer nach Russland dürfe eventuell nur in Absprache mit den Amerikanern passieren.

14:09 Außerdem ist die Belegschaft vorsichtig, was die genannten Bedingungen anlangt. Allein das Gerücht, das Werk in Bochum (Hier werden Astra und Zafira gefertigt) würde zugesperrt, sorgt für Unmut. Magna hatte in seinem Angebot aber zugesichert, dass alle vier deutschen Standorte erhalten bleiben.

14:07 Bei den Opelanern herrscht noch nicht die ganz große Freude. Die Mitarbeiter des Autobauers haben selbst auch noch keine näheren Informationen.

14:05 Die Pressekonferenz wird auf 16:15 verschoben.

14:04 Man hört aus Verhandlerkreisen von Bedingungen, die Magna zu erfüllen hätte. Welche das sind, ist noch nicht bekannt.

14:02 Magna dürfte wohl den Zuschlag bekommen. Offiziell ist das aber noch nicht. Bisher haben der deutsche Staat und die Opel-Belegschaft den austro-kanadischen Zulieferer bevorzugt.

14:00 Opel wird verkauft. Das hat die Treuhandgesellschaft nun endlich bestätigt.

13:58 Details sind angeblich noch offen.

13:55 Die wartenden Journalisten sind etwas verwirrt. Noch am Vormittag hatte es geheißen, dass GM seine Tochter eher nicht abgeben wird. Am frühen Nachmittag schaut das Bild schon wieder ganz anders aus. Aus Verhandlerkreisen sickert durch, dass GM Opel doch verkaufen will.

Für 14 Uhr ist eine Pressenkonferenz angekündigt, bei der General Motors die Entscheidung über seine Tochter Opel bekannt geben will.

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