Neben Magna hat Fiat Interesse an Opel, die Österreicher sollen aber bessere Karten haben. Insider halten auch einen gemeinsamen Deal für möglich.
Frank Stronachs Autozulieferer Magna rückt als möglicher Investor für den angeschlagenen Autobauer Opel in den Vordergrund. Der deutsche Wirtschaftsminister Theodor zu Guttenberg wird sich Anfang der Woche – dem Vernehmen nach am Dienstag – mit Vertretern von Magna zu Verhandlungen treffen.
Bessere Karten als Fiat
Um einen Opel-Einstieg buhlt auch der
italienische Fiat-Konzern. Die Österreicher sollen aber bei Politik und
Opel-Belegschaft die besseren Karten haben. Fiat ächzt selbst unter schwerer
Schuldenlast; daher wird im Falle eines Einstiegs der Italiener ein
Kahlschlag in Deutschland befürchtet.
Magna ist anders als Fiat kein direkter Opel-Konkurrent. Die Firmen würden sich gut ergänzen, sagen Experten. Auch das Opel-Management soll zu Magna tendieren. Man habe „sehr gute Erfahrungen“ miteinander und liege „beim Qualitätsdenken auf einer Wellenlänge“ zitiert die Süddeutsche Zeitung einen Insider.
Gemeinsam mit Russen
Als Partner für einen Opel-Deal soll Magna
den russischen Autohersteller GAZ des Oligarchen Deripaska haben. Deripaska
war eine Zeit lang an Magna beteiligt; die Unternehmen arbeiten in Russland
nach wie vor eng zusammen. Mit im Boot ist offenbar auch die russische
Sberbank (geführt vom früheren russischen Wirtschaftsminister und
Putin-Vertrauten German Greg). Einen Kaufpreis verlangt Opel-Mutter General
Motors angeblich nicht, es müssen aber 500 Mio. Euro investiert werden.
Potenzielle Investoren pochen hier wohl auch auf Bürgschaften des deutschen
Staates.
Vereinte Kräfte
Dass Magna aggressiv gegen Fiat bietet, gilt
als unwahrscheinlich. Schließlich ist Fiat ein großer Kunde von Magna. Die
Italiener haben aber noch gar kein Angebot für gelegt. Laut deutschen
Insidern könnte am Ende auch ein gemeinsamer Opel-Einstieg von Magna und
Fiat stehen. Magna selbst kommentiert das kolportierte Interesse an Opel
nicht.