Kündigungen

Magna-Steyr streicht ab 2009 bis zu 200 Stellen

29.09.2008

Der Personalstand wird verringert, weil einer der Hauptkunden, Chrysler, große Aufträge reduziert hat.

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Der Fahrzeugfertiger Magna Steyr in Graz kündigt ab Anfang 2009 schrittweise zwischen 150 und 200 Angehörige seiner Stamm-Mannschaft. Das ist nach 350 Entlassungen der ständigen Belegschaft und der Rückstellung von rund 350 Leiharbeitern an deren Firmen der nächste Schritt im Personalbereich. Der Grund: Einer der Hauptkunden, Chrysler, hat sehr kurzfristig große Aufträge reduziert. Für die Mitarbeiter steht die Arbeitsstiftung offen. Am Standort Graz werden nach den Kündigungen noch rund 6.000 Beschäftigte bei Magna Steyr tätig sein.

Problem soll vorübergehen
Laut Magna-Steyr-Vorstand Günther Apfalter handelt es sich um eine "Einmal-Maßnahme," es werde zu keinen weiteren Kündigungen kommen. Man habe einige neue Fertigungs-Aufträge gebucht, dann werde es "wieder sukzessive aufwärts" gehen. Im nächsten Jahr werden das Peugeot Sportcoupe, ein Aston Martin-Modell und von Porsche der Cayman und der Boxster gefertigt.

Natürliche Abgänge bevorzugt
Laut Magna Europa-Sprecher Daniel Witzani hat man sich wegen der Kündigungen mit dem Betriebsrat ins Einvernehmen gesetzt. "Leider Gottes" müsse man die Maßnahme durchführen, aber man hoffe, dass es mit den neuen Aufträgen wieder aufwärts gehen dürfte. Man werde versuchen, die Kündigungen möglichst über "natürliche Abgänge" abzuwickeln. Das Kunden-Portfolio von Magna Steyr habe sich deutlich verändert und auch erweitert, das habe Auswirkungen.

USA sind schuld
Die Kündigungen dürften mit dem schwächelnden Automobilmarkt in Nordamerika zusammenhängen: Die Frage des Treibstoffverbrauches und Zurückhaltung von Kunden beim Autoneukauf beginnt sich auf die Konjunktur der Automobilhersteller auszuwirken.

Derzeit werden in Graz der BMW X3 (dessen Produktion in der Steiermark läuft 2010 aus), die Jeep-Modelle Grand Cherokee und Commander, die Mercedes G-Klasse, der Chrysler 300 C sowie das Saab Cabrio 9-3 gebaut. Neben den neuen Aufträgen von Aston Martin, Porsche und Peugeot wird auch der Mini SAV in Graz gebaut werden.

Zusammenhang mit Wahl?
Kritik am Vorgehen von Magna Steyr kam von der steirischen KPÖ: Einen Tag nach der Nationalratswahl werde eine neue Kündigungswelle bekannt - "es stellt sich die Frage, ob es sich dabei um einen Zufall handelt oder ob diese Hiobsbotschaft ganz gezielt zurückgehalten wurde", so der steirische KPÖ-Chef Franz Stephan Parteder. Es wäre nötig, "die transnationalen Konzerne in die Schranken zu weisen", so Parteder.

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