Radikaler Einschnitt
Magna streicht 10.500 Opel-Stellen
14.09.2009
Das Werk in Antwerpen wird geschlossen. Neue Investitionen gibt es in Russland. Keine "allzu großen Einschnitte" in Österreich.
Der Autozulieferer Magna International will bei der Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel europaweit etwa 10.500 Stellen streichen, 4.500 davon in Deutschland. Magna-Co-Chef Siegfried Wolf bestätigte am Montag einen entsprechenden Plan des Konsortiums aus Magna und der russischen Sberbank. Bei der Pressekonferenz verteidigte er zugleich geplante Investitionen in Russland. Das Werk im belgischen Antwerpen soll im März 2010 geschlossen werden.
Nur Eisenach kommt ohne Jobverlsute aus
Dem bereits im Juli
vorgelegten Magna-Sberbank-Konzept zufolge ist das Werk Eisenach der einzige
Standort, der ohne Streichungen auskommen soll. In Bochum sollen dagegen
2.045 Jobs gestrichen werden, in Kaiserslautern 283 und in Rüsselsheim 717.
Von der geplanten Schließung in Antwerpen wären laut Konzept mehr als 2.300
Stellen betroffen.
In Österreich werde es bei Opel zu keinen "allzugroßen Einschnitten" kommen, sagte Magna-Chef Siegfried Wolf laut einem Bericht in der Zeit im Bild. "Es wird in etwa gleich bleiben", so Wolf. In Wien-Aspern betreibt Opel/GM-Europa eine Motoren- und Getriebefabrik, die um die 1.500 Leute beschäftigt.
Investitionen in Russland
Zugleich verteidigte Wolf energisch
die geplanten Investitionen in Russland. Sie betragen nach seinen Angaben
170 Mio. Euro und sind für ein bereits begonnenes Werk in St. Petersburg
vorgesehen. Der für die Bundesländer tätigte Opel-Treuhänder Dirk Pfeil
hatte zuvor kritisiert, dass 600 Mio. Euro der 4,5 Mrd. Euro Bürgschaften
des deutschen Staates nach Russland abfließen könnten.
Wolf jedoch sagte, dass die Summe von 600 Mio. Euro die Investitionen in Russland insgesamt seien, von denen die neue Gesellschaft namens New Opel nur 170 Mio. Euro übernehme. Der Rest werde vom russischen Geschäft selbst aufgebracht.
Der Manager bekräftigte zudem, dass die Schulden bis 2015 zurückgezahlt und das Unternehmen schon früher in die schwarzen Zahlen zurückkehren soll. Er erwartet nach eigenen Worten, dass der Vertrag über den Opel-Verkauf mit General Motors (GM) im November fertig sein soll. Dann solle auch die Genehmigung der EU-Kommission in Brüssel vorliegen.