Geld

Magna will 11.600 Opel-Jobs streichen

Teilen

Ursprünglich hatte es geheißen, dass ein europaweiter Abbau von rund 10.000 Stellen ausreichen würde.

Der Stellenabbau beim deutschen Autobauer Opel fällt offenbar höher aus als bisher bekannt. Laut der deutsche Zeitung "Die Welt" sollen in den kommenden Jahren europaweit 11.600 Arbeitsplätze gestrichen werden. Bisher war davon ausgegangen worden, dass rund 10.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten, davon 2.500 in Deutschland. Opel beschäftigt in Europa 55.000 Mitarbeiter.

Magna hatte Anfang Juni eine Absichtserklärung zum Einstieg bei Opel unterschrieben und verhandelt mit der Opel-Mutter General Motors über die Ausgestaltung des Abkommens. Magna soll künftig 20 Prozent an Opel übernehmen, 35 Prozent soll die russische Staatsbank Sberbank halten, 35 Prozent GM und weitere 10 Prozent die Beschäftigten von Opel. Die Transaktion soll nach Plänen von Magna im September abgeschlossen werden.

Vor allem in der Produktion
In den kommenden zwei Jahren sollen 9.500 Stellen in der Produktion wegfallen. Dadurch solle die Auslastung der 14 europäischen Werke von 56 auf 96 Prozent steigen. "Diese Auslastung liegt auf Augenhöhe mit sehr gut ausgelasteten Werken anderer Automobilhersteller", heißt es dazu aus einer Plausibilitätsprüfung und Risikoanalyse der Unternehmensberatung McKinsey. Weitere 2.100 Arbeitsplätze sollen in Vertrieb und Verwaltung abgebaut werden.

Die Produktivität - gemessen an Fahrzeugen pro Mitarbeiter - solle dem sogenannten "GM Europe Viability Plan" (VP2) zufolge zwischen 2009 und 2014 um jährlich 10 Prozent steigen. Damit läge die neue Opel AG nur noch knapp unter dem Niveau von Toyota.

Lohnverzicht ebenfalls geplant
Der Opel-Umsatz soll zwischen 2009 und 2014 von 22,1 auf 29,3 Mrd. Dollar (umgerechnet 20,8 Mrd. Euro) steigen, der Absatz von 1,16 auf 1,47 Mio. Fahrzeuge. Gleichzeitig sollten die operativen Kosten in den kommenden Jahren um 1,4 Mrd. Euro sinken. 900 Mio. Euro sollen durch niedrigere Materialkosten gespart werden, 800 Mio. Euro in der Produktion und 300 Mio. Euro in Vertrieb und Verwaltung. Weitere 300 Mio. Euro sollen durch Lohnverzicht bei den Beschäftigten entstehen. Dem stünden Kosten für Entwicklungsleistungen in Höhe von 900 Mio. Euro entgegen.

Der operative Geschäftsplan laut McKinsey "ambitioniert und daher mit entsprechenden Risiken behaftet, jedoch nachvollziehbar und daher plausibel".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Monatelang berichtete ÖSTERREICH topaktuell über die Übernahme-Schlacht um Opel. Noch muss Frank Stronach um seinen großen Traum bangen.

Nächtelang wird über die Übernahme in Berlin verhandelt. Die Spitzenköpfe der deutschen Politik sind mittendrin: Witschaftsminister zu Guttenberg (l.) plauscht mit Merkel (m.) und Finanzminister Peer Steinbrück.

Klaus Franz, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Opel zeigts an: Drei Investoren waren zu Beginn an einer Übernahme des angeschlagenen Autobauers interessiert.

Neben Magna und Ripplewood wollte auch Fiat zu Beginn zugreifen, sprang jedoch ab. Für die Italiener bei den Verhandlungen dabei: CEO Sergio Marchionne.

Wie im Krimi: Vier dunkel gekleidete Männer warten in einer Tiefgarage. Nur sind diese Herren nicht von der Mafia sondern von Fiat.

Im Vatikan steigt weißer Rauch auf, wenn ein neuer Papst gewählt ist. Wenn im Kanzleramt weißer Rauch aufsteigt, bedeutet dies, dass SPD-Chef Frank Walter Steinmeier eine Zigarette raucht.

Frank Stronach zeigt sich nach den zähen Verhandlungen müde.

Auch Hessens Landeschef Roland Koch hat schon fitter ausgesehen.

Finstere Miene: Jügen Rüttgers, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Nur Steinmeier kann man das Lachen nicht verderben.

Zu Guttenberg umringt von Mikrofonen und Kameras. Alles wartet auf eine Entscheidung.

Die Opel-Übernahme ist auch für die EU ein Thema. Hier diskutiert Günter Verheugen, EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, mit Spaniens Industrieminister Miguel Sebastian.

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten