Der EU-Parlamentarier glaubt, dass zwischen Überraschungskandidat Strasser und Noch-Chef Karas die Fetzen fliegen werden - Außer Strasser ist nur als Wahlzugpferd gedacht.
Der EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin sieht nach der überraschenden Kür von Ernst Strasser zum ÖVP-Spitzenkandidaten für die Europawahl die Volkspartei als "zerstrittenen Haufen": "Bizarr finde ich die Freunderlwirtschaft im alten Stil." Entweder komme es zu einem "Riesenstreit zwischen Othmar Karas und Strasser um die Delegationsleitung, oder es ist ein Etikettenschwindel", wenn die Sache von vornherein ausgemacht gewesen sei, so Martin.
"Strasser soll FPÖ-Wähler holen"
"Ich bin
überzeugt, dass Karas weiterhin die Delegationsführung anstrebt. Er ist
entsprechend in Brüssel verankert". Strasser sei als "vermeintliches
Zugpferd in den Wahlkampf geschickt worden, um der FPÖ Stimmen wegzunehmen".
Einen Widerspruch ortet Martin in den jüngsten Aussagen Strassers über seinen "Brotberuf". Der ÖVP-Spitzenkandidat hatte erklärt, dass er diesen nicht aufgeben will und gleichzeitig Delegationsleiter werden wolle, letzteres sei aber "ein Vollzeitjob".
Eigene Kandidatur noch offen
Jedenfalls sieht Martin die Chancen
für sich selbst gestiegen. Er bekomme viele Anrufe, mit Aufforderungen,
wieder anzutreten, vor allem nach den jüngsten Ereignissen in der ÖVP. "Das
bringt nochmals einen Schub in Richtung Antreten, was meine Person
betrifft." Wann endgültig seine Entscheidung falle, könne er derzeit noch
nicht sagen.