Dietrich Mateschitz steigt durch den Kauf von Schloss Thalheim inklusive Heilquelle künftig auch ins Mineralwasser-Geschäft ein.
Während sich der Startschuss für Dietrich Mateschitz’ Motorsport-Projekt im steirischen Spielberg aufgrund politischer Differenzen weiter verzögern wird, ist dem Red Bull-Boss in der rund 15 Kilometer entfernten Marktgemeinde Pöls bereits ein Coup gelungen.
Verfallenes Schloss
Das dortige Investment-Objekt von Mateschitz
ist das stark baufällige Schloss Thalheim. Dessen Eigentümer – die
Armenstiftung – suchte seit sieben Jahren einen Käufer für das zwölf Hektar
große Areal und wurde jetzt mit Mateschitz einig. „Es geht nur mehr um die
letzten Abstimmungen beim Kauf“, so der Pölser Bürgermeister Ernst Korp
gegenüber ÖSTERREICH. Seitens Red Bull will man sich „zu den laufenden
Verhandlungen“ ebenso wenig äußern wie zum Preis. Dietrich Mateschitz sitzt
durch den Kauf nämlich an einer sprudelnden Geldquelle.
Denn im Schlossinneren befindet sich die älteste Mineralwasser-Heilquelle der Steiermark. Das Thalheimer Mineralwasser wurde bis 2001 vor Ort abgefüllt und kistenweise sogar bis nach Deutschland exportiert. Hauptabnehmer waren bis dahin vor allem Kuranstalten und Krankenhäuser, die das jodarme Wasser zur Behandlung von Magen-Darm-Krankheiten einsetzten. Insider sind sich sicher, dass Dietrich Mateschitz diese Quelle nicht versiegen lassen und den Vertrieb des Heilwassers bald aufnehmen wird. Zuvor bedarf es freilich einer Generalsanierung des Gebäudes und der Abfüllanlagen.
Erfolg für Red Bull Cola
Dass der Red-Bull-Boss ein
untrügliches Gespür in Sachen Durstlöscher hat und auch Big-Player wie
Coca-Cola nicht scheut, stellte er erst jüngst unter Beweis. Seit Anfang
April ist Red Bull Cola auf dem österreichischen Markt. „Die Nachfrage
übertrifft unsere Erwartungen um ein Vielfaches,“ so Red-Bull-Sprecherin
Tina Sponer. Dem nicht genug soll Red Bull Cola mittlerweile schon
kofferraumweise im Privatexport nach Deutschland transportiert werden. Läuft
alles nach Plan, werden noch heuer bis zu 400 Millionen Dosen produziert.
Ziel des gebürtigen Steirers Mateschitz ist es, in drei bis fünf Jahren mit
dem hauseigenen Cola genau so viel Umsatz zu machen wie mit Red Bull: 3,5
Milliarden Dosen brachten 2007 drei Milliarden Euro Umsatz.