McDonald´s investiert 600 Millionen Euro in den europäischen Markt. Die Fastfood-Kette setzt auf lokale Essgewohnheiten - und will vom US-Image weg.
Die US-Fastfood-Kette McDonald's hat Europa zu ihrem wichtigsten Wachstumsmarkt erklärt: Sie will heuer in Europa genauso viel investieren wie auf dem Heimatmarkt - obwohl es auf dem Kontinent nur halb so viele Restaurants wie in den USA gibt. "Zurzeit ist Europa die aufregendste Region für uns", sagte Unternehmenspräsident Ralph Alvarez der "Financial Times Deutschland". Bis zu 800 Millionen Dollar (knapp 600 Millionen Euro) seien heuer für Investitionen in Europa vorgesehen.
Lokale Essgewohnheiten
Mit der Summe will sich McDonald's den
Angaben zufolge auf dem europäischen Markt vom Hamburger-Image lösen und
stärker lokalen Essgewohnheiten zuwenden. "Wir sind zwar eine
amerikanische Marke. Aber wir müssen europäischer werden",
sagte Alvarez. Neben den Speisen solle sich in Zukunft auch das Design der
europäischen Filialen stärker von der US-Optik unterscheiden. 2006 hatte
McDonald's in Deutschland nur 170 Millionen Euro investiert, im Jahr zuvor
96 Millionen.
40 Mio. Euro für Österreich
In den Jahren 2007 und
2008 will die Fast-Food Kette kräftig in Österreich inverstieren, sagte
McDonald's-Sprecherin Barbara Taussing. In dieses "Remodeling" fließe auch
der Großteil der Investitionen in Österreich. Ziel sei es, bis 2011 alle 162
Restaurants hierzulande umzugestalten. An Neueröffnungen habe es heuer zwei
gegeben, 2008 seien zwei bis vier neue Standorte geplant. Ein McDonald's
wurde heuer zugesperrt.
McDonald's verfügt weltweit über 31.667 Restaurants in 118 Ländern. Pro Tag besuchen 52 Millionen Gäste ein McDonald's Restaurant.
Schleppende Absätze
Vor allem in Europa hatte der Konzern
den Angaben zufolge bis vor ein paar Jahren mit schleppenden Absätzen zu
kämpfen. Ihm habe das zunehmende Gesundheitsbewusstsein zu schaffen
gebracht. Die Kehrtwende hätten regionale Gerichte wie Suppen oder
Kaffeespezialitäten gebracht. Außerdem will McDonald's weitere lokale
Partnerschaften schließen. "Zurzeit führen wir dazu Gespräche in
verschiedenen Regionen", sagte Alvarez. Erst kürzlich war die deutsche
Tochter eine Kooperation mit der vor allem bei jungen Leuten beliebten
Öko-Limonade Bionade eingegangen.