Der Metro-Konzern nimmt umfassende Änderungen bei seinen Beteiligungen vor - eine könnte der Börsegang der Elektroniktochter sein.
Der größte Handelskonzern Metro erwägt einen Börsengang für seine Elektronikmarkttochter Media Markt/Saturn. "Der Börsengang ist eine Option. Wir werden das Unternehmen börsenfit machen", sagte der neue Vorstandschef Eckhard Cordes am Dienstag. Der Metro-Konzern werde nicht zerschlagen, wiederholte er.
Beteiligungen
Die Metro werde weiterhin als DAX-30 gelistetes
Unternehmen existieren, nur mit einem möglicherweise veränderten Portfolio.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, wolle sich der Konzern auch mit Zukäufen
stärken. Es sei ein neuer Bereich Konzernstrategie geschaffen worden. Dieser
werde sich intensiv auch mit solchen Regionen befassen, in denen die Metro
noch nicht aktiv sei.
Für das Warenhausgeschäft sei der Verkauf eine Möglichkeit. "Eine Option ist natürlich die Abgabe des Kaufhofs", so Cordes. Mittel- und langfristig sei die Metro wahrscheinlich nicht der beste Eigentümer für Kaufhof.
Immobilien
Auch das Immobilienportfolio will die Metro verändern.
"Die Frage, ob und wo es Sinn macht Immobilien zu besitzen, werden wir
künftig vor allem von folgenden Faktoren abhängig machen: Vertriebskonzept,
Immobilienpreise, Zinsniveau, Wettbewerb und geografische Lage", so Cordes.
Verkaufsgespräche gibt es aber noch keine. Ziel müsse sein, den Aktionären
ausreichende Renditen zu sichern und Geld für mögliches weiteres Wachstum
zur Verfügung zu haben.
Bescheidene Prognose
Die Zurückhaltung bei der Konzernprognose
für heuer begründete der Konzernchef mit der Sanierung von Real und der
schwierigen Verfassung der weltweiten Finanzmärkte. Seiner Ansicht nach wird
die Rezession in den USA auch Rückwirkungen auf die europäischen Märkte
haben.
Metro stellt für heuer ein Umsatzplus von über sechs Prozent und eine EBIT-Steigerung von sechs bis acht Prozent in Aussicht. Börsianer hatten den Ausblick als zu zurückhaltend bemängelt.