Jetzt liegt ein neues, unübliches Angebot vor, welches die AUA-Übernahme betrifft. Ein Medienunternehmen bietet 10 Euro.
Leicht hat es die AUA in diesen Zeiten wahrlich nicht. Nun kommt zur schwierigen Lage des österreichischen Flugunternehmens rund um den Verkaufsprozess ein Angebot einer Wiener Stadtzeitung zur Übernahme der Airline um 10 Euro - und ohne Forderung eines Schuldenerlasses.
Michaelis nimmt Angebot ernst
Der Herausgeber der Stadtzeitung "Wien-konkret"
hat als "Wien-konkret Medien GmbH" sein Angebot persönlich zur
ÖIAG gebracht. Und zwar erst am Dienstag dieser Woche. Der
Privatisierungsauftrag sei ja bis 31. Dezember 2008 verlängert worden, so
Robert Marschall, der Herausgeber von "Wien konkret" zu oe24.at.
Der ÖIAG-Vorstand reagierte auch prompt im Ö1-Mittagsjournal auf das neu
vorliegende Angebot: Es sei zu spät - Wochen nach der Frist - erfolgt, so
Michaelis zu Ö1. Außerdem fehle das geforderte strategische Konzept zur
Zukunft.
Schuldenerlass wird nicht erwartet
Das wahrlich Interessante an
dem Gebot ist freilich folgendes: In dem Schreiben von "Wien-konkret
Medien GmbH" an ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis heißt es, dass ein
Schuldenerlass von der Republik Österreich oder der Staatsholding ÖIAG für
Schulden der AUA nicht erwartet werde.
Als Aktionär "schuldenfrei"?
Marschall bestätigte
gegenüber oe24.at, dass sein Angebot ernst gemeint sei. "Das ist
sehr ernst gemeint. Die Schulden bleiben bei der AG. Als Aktionär kaufe ich
41 Prozent der Aktien. Die Aktien haben ja keine Schulden und die 10 Euro
Kaufpreis kann ich aus der Handkassa bezahlen." "Als Aktionär kann
ich ja auch nicht ins operative Geschäft eingreifen", so Marschall
weiter.
Kritik an der Lufthansa
Der AUA traut der Herausgeber Marschall
jedenfalls einiges zu. Man könne die Kosten senken, effizienter arbeiten. Er
glaube, das Unternehmen sei "von innen sanierbar". Auch mit seiner
Kritik an der Lufthansa sparte Marschall gegenüber oe24.at nicht: Er glaube
an Streckenkürzungen zwischen Deutschland und Österreich, falls die
Lufthansa die AUA übernehmen würde, da sich sich die Lufthansa kaum selbst
Schaden zufügen wolle.
Angebot gilt bis 31.1.2009
"Wir sind Bestbieter. Mit einer
halben Milliarde Euro Vorsprung. Und unser Angebot ist verbindlich. Das
zweite Angebot von Lufthansa ist ja nicht einmal verbindlich!" Als
Frist für das Angebot wird der 31. Jänner 2009 genannt.