Die Zahl der Privatinsolvenzen in Österreich ist im Vorjahr mit 17,4 Prozent auf insgesamt 7.583 Pleiten dramatisch angestiegen. Firmenpleiten gingen hingegen zurück.
Damit übertrafen laut Insolvenzstatistik der Creditreform Privatpleiten 2006 erstmals Firmenpleiten. Diese sind im Berichtsjahr um 3,9 Prozent auf 6.854 Fälle zurückgegangen. 55,7 Prozent oder 3.814 aller beantragten Firmeninsolvenzen wurden mangels Masse abgewiesen, was für Gläubiger den schlimmsten Fall bedeutet.
Mehr Schulden-Regulierungs-Verfahren
Bei den Privatinsolvenzen
hingegen wurden 6.272 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das waren um
17,4 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr. Dank der qualifizierten
Beratung durch die Schuldnerberatungsstellen wurden lediglich 1.311 Fälle
mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen (+17,1 Prozent).
Meiste Firmenkonkurse in Wien
Wien führte in absoluten Zahlen die
Statistik der Unternehmensinsolvenzen mit 2.034 (fast jede dritte Insolvenz)
an. Allerdings ist diese Zahl gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent gesunken.
Die stärksten Rückgänge waren in den Bundesländern Vorarlberg (-14,1
Prozent) und Salzburg (-13,6 Prozent) zu verzeichnen. Zuwächse gab es im
Burgenland (+20,3 Prozent), in Oberösterreich (+2,6 Prozent) und in der
Steiermark (+1,5 Prozent,). Niederösterreich blieb mit plus 1,1 Prozent
annähernd stabil.
Spitzenreiter bei Privat-Pleiten
Bei den Privatinsolvenzen zählte
die Bundeshauptstadt mit 2.235 Insolvenzen einen Rekordzuwachs von 52,6
Prozent. Danach folgten Kärnten (+26,9 Prozent) und Tirol (+12,8 Prozent).
Hingegen ging die Zahl der Privatinsolvenzen im Burgenland (-18,8 Prozent),
in Vorarlberg (-8,5 Prozent) und in Salzburg (-4,7 Prozent) zurück.
Positiv: Landwirschaft und Handel
Die günstigste Entwicklung hat
die Land- und Forstwirtschaft mit lediglich 14 Insolvenzen (-48,2 Prozent)
vorzuweisen. Ebenso zeichnete sich für den heimischen Handel ein sehr
erfreuliches Bild: 1.067 Insolvenzen bedeuteten einen Rückgang um 32,1
Prozent. Ebenso rückläufig war die Entwicklung in der Branche Transport und
Verkehr (-17,2 Prozent) und in der Branche Tourismus und Freizeitwirtschaft
(-11,3 Prozent).