Zielpunkt-Chef Johann Schweiger tritt im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH für eine Senkung der Mehrwertssteuer auf Energie ein.
"Der Hauptgrund für die Teuerungen bei Lebensmitteln liegt in der Preisexplosion bei Energie. Die Regierung hat dadurch höhere Steuereinnahmen. Es wäre ihre Pflicht, einen Teil davon über Steuersenkungen an die Konsumenten zurück zu geben", sagte Schweiger.
Auf die Frage nach dem abgeblasenen Zielpunkt-Verkauf erklärte Schweiger, dass es "unterschiedliche Preisvorstellungen" gegeben habe. Neben Spar und dem Fleischer Karl Schirnhofer habe es auch andere Interessenten gegeben.
Eigenmarken werden reduziert
Schweiger befürchtet keine Nachteile
bei den eigenen Einkaufspreisen als Folge der durch internationale Verkäufe
geschrumpften Einkaufsmacht der Zielpunkt-Mutter Tengelmann. "Wir
müssen jetzt aber unsere Palette an Eigenmarken von 1.000 auf 400 bis 500
reduzieren", so Schweiger. Diese Produkte würden "durch
Markenartikel und regionale Artikel" ersetzt. Bei allen wichtigen
Produkten werde man weiter das Preisniveau von Hofer und Lidl halten.
Schweiger sieht laut ÖSTERREICH die Zukunft von Zielpunkt wieder positiv. "Bei der Umstellung von Zielpunkt auf Plus fehlte es an Begleitmaßnahmen etwa in der Werbung, deshalb hat das nicht funktioniert", konzedierte er. Künftig wird es wie berichtet nur noch Zielpunkt geben.
Schwierigkeiten durch die Übernahme von Adeg durch Rewe sieht er nicht: "In diesen Dimensionen ist es schon egal, wenn ein Marktführer noch ein paar hundert Filialen dazu bekommt."