Die High Society muss einsitzen: Julius Meinl V. saß mit einem Sport-Promi in der Zelle und nicht weit entfernt ist Ex-Bawag-Chef Elsner inhaftiert.
Sie kannten einander wahrscheinlich aus den Nachrichten. In der Justizanstalt Josefstadt sitzen die Promis miteinander in der Zelle: Zwei Tage lang war Julius Meinl V. der Zellengenosse von Stefan Matschiner (33), mutmaßlich einer der Masterminds hinter dem Dopingskandal.
Die beiden Promi-Insassen teilten 38 Stunden einen Raum, der nur wenig mehr als 10 Quadratmeter misst. Zu essen bekamen sie Donnerstagabend etwa Augsburger und gestern Mittag Einbrennsuppe und Spaghetti. Das Mobiliar ihres Domizils ist karg: Zwei schmale Pritschen.
Matschiner war der Manager von Radprofi Bernhard Kohl, der des Dopings überführt wurde. Matschiner wurde am 31. März nach einer Amerikareise inhaftiert.
Geldadel hinter Gittern
Neben Meinl kam gestern ein weiterer
Promi-Häftling frei: Alfred Mensdorff-Pouilly, der Gatte der Ex-Ministerin
Maria Rauch-Kallat. Der Waffenlobbyist saß seit März in U-Haft und wird der
Geldwäsche in Zusammenhang mit Abfangjäger-Deals verdächtigt.
Doch der richtige Geldadel bleibt weiterhin im grauen Haus: Seit zwei Jahren sitzt der Ex-Bawag-General Helmut Elsner in einer kleinen Zelle. Der Mann, der für sein Luxus-Penthouse in bester Innenstadtlage bekannt wurde, muss jetzt auf wenigen Quadratmetern leben.
Doping-Treffen
Mittlerweile sind neben Matschiner auch die
anderen Doping-Verdächtigen in der Josefstadt inhaftiert: Walter Mayer, der
Ex-ÖSV-Langlauftrainer, der seit Olympia in Turin 2006 des Doping-Handels
verdächtigt wird. Vorgestern wurden drei weitere Doping-Verdächtige in die
Justizanstalt eingewiesen.