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Milliarden-Betrüger vor U-Haft

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Er lernt nie aus. Wegen Finanzbetrugs hat Bernard ­Madoff Hausarrest. Jetzt probierte er wieder zu tricksen.

Der Ex-Wall-Street-Guru, der im größten Schneeball-Betrugssystem aller Zeiten 50 Milliarden Dollar verzockte, soll eine Million Dollar an Schmuck und anderen Wertgegenständen mit der Post verschickt haben. Madoffs Anwälte beteuern, es wären bloß „Andenken“ für seine Söhne und Verwandte gewesen. Doch Opfer-Anwälte behaupten wutentbrannt: Der Finanzbetrüger würde die Reste seines eingefrorenen Vermögens "verschwinden lassen“, anstatt es an Betrogene zu retournieren. „Ich verlange U-Haft”, so Kläger Bill Singer in einem vollgeräumten Gerichtssaal.

8.000 Formulare
Madoff darf nach der Hinterlegung einer Kaution von zehn Millionen Dollar in seinem Manhattener Luxus-Apartment unter „Hausarrest“ den Prozessbeginn abwarten. Der Masseverwalter der stillgelegten Madoff-Brokerfirma schickte jetzt 8.000 Schadenersatz-Formulare an geprellte Investoren aus. Die unter Staatsaufsicht gestellte Wiener Medici-Bank rangiert laut einer Liste der Top-Madoff-Opfer - ein Who is Who der internationalen Finanzszene - sogar mit einem Schaden von zwei Milliarden Dollar auf Rang vier, meldete das Wall Street Journal.

Keine Aufsicht
Den größten Ausfall erlitt der Hedgefonds Fairfield Greenwich Group (7,5 Milliarden Dollar), gefolgt von der Tremont Holding (3,3 Mrd.) sowie der spanischen Banco Santander (2,33 Mrd.). Im Kongress haben Hearings begonnen, warum die US-Börsenaufsicht SEC Madoff nicht auf die Spur kam. Seit 1992 seien acht Untersuchungen ohne Konsequenzen geblieben.

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