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Nationalbank verkauft keine Goldreserven

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Österreich verfügt aktuell über 280 Tonnen des Edelmetalls.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) will in den nächsten Jahren nichts oder nur wenig von ihrem noch gehaltenen Gold verkaufen. "Unser Goldbestand ist gemessen an der Größe unserer Reserven absolut angemessen und wir haben derzeit keine Absichten, wesentliche Mengen zu verkaufen", sagte OeNB-Direktor Peter Zöllner. Österreich sei dem neuen Goldabkommen nicht beigetreten, "weil wir die Absicht haben, zu verkaufen, sondern weil wir die Flexibilität, dies zu tun, behalten wollen".

Die OeNB hat Anfang August die Vereinbarung von 19 europäischen Zentralbanken unterzeichnet, das die Vertragspartner verpflichtet, bis 2014 nicht mehr als insgesamt 2.000 Tonnen Gold zu verkaufen (in diese Menge sind bis zu 403 Tonnen eingerechnet, die der Internationale Währungsfonds/IWF in den nächsten Jahren losschlagen will). Es ist dies das dritte derartige Abkommen seit 1999. Die Verkaufsquote, die Österreich zusteht, wird nicht veröffentlicht. Beobachter schätzen sie auf 50 bis 60 Tonnen (über fünf Jahre).

Quote nicht ausgeschöpft
Bereits in dem demnächst ablaufenden zweiten Goldabkommen hat die Nationalbank die ihr zugestandene Quote nicht ausgeschöpft. Sie hat in den vergangenen fünf Jahren 37,5 Tonnen auf den Markt geworfen. 2007 und 2008 wurde gar nichts verkauft - obwohl sich der Goldpreis in diesen Jahren zu neuen Höchstständen aufschwang. Dafür waren bis Ende 2004 90 Tonnen zu deutlich niedrigeren Preisen als heute abgegeben worden.

Die Nationalbank agiere nicht wie ein Trader, der an einem Tag kauft und eine Woche später verkauft, wenn die Unze um 20 Dollar gestiegen ist, bemerkte Zöllner dazu: "Die Goldbestände von Notenbanken sind nichts, was sich rasch ändert, dahinter stehen langfristige währungs- und ordnungspolitische Überlegungen." Die Golderlöse ab 2000 habe die Zentralbank zur Aufstockung ihrer Euro-Reserven verwendet.

Aktuell verfügt Österreich noch über 280 Tonnen - nur mehr etwa zwei Drittel der Menge, die man bei der Geburt des Euro ab 1999/2000 besaß. Das Edelmetall ist Teil der Währungsreserven des Euro-Systems, über seine Verwendung wird aber nicht in Frankfurt, sondern am Wiener Otto-Wagner-Platz entschieden.

Nicht alles sind aber physische Bestände - bei einem nicht näher spezifizierten "kleineren Teil" handelt es sich um Goldforderungen, also verborgtes Gold. Laut Zöllner sind diese Forderungen mit Sicherheiten unterlegt. Das physische Gold ist nur zum kleineren Teil in Österreich gelagert. Die Mehrheit ist über Orte wie London und Zürich verteilt, "wo es einen aktiven Goldhandel gibt."

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