Boris Nemsi verlässt die Telekom Austria und heuert bei VimpelCom an. Die Russen wollten die Telekom schon einmal übernehmen.
Noch-Telekom Austria-Chef Boris Nemsic erwartet nicht, dass sich sein zukünftiger Arbeitgeber VimpelCom wieder für die Telekom interessieren werde. Der russische Telekommunikations-Großkonzern VimpelCom hatte in der Vergangenheit sanft bei dem heimischen Marktführer angeklopft, war aber auf taube Ohren gestoßen. Die Telekom ist in sieben Zentral- und Südosteuropäischen Ländern stark im Mobilfunk vertreten, eine geografische und historische Nähe zu Russland wäre dadurch gegeben.
Wie Nemsic Montagabend in der ZIB2 erklärte, würde die Kaufgelüste der Russen bereits drei Jahre zurück liegen. Der Focus werde zukünftig auf Asien als Exportziel gelegt. Die Firma habe bereits Auslandsbeteiligungen in Vietnam und Kambodscha, so Nemsic.
Außerdem werde Nemsic bei VimpelCom nicht das alleinige Sagen haben. Als Generaldirektor wurde Alexander Torbachow, der derzeitige Generaldirektor des Lebensversicherers Rosgosstrach, nominiert. Russische Medien spekulieren, dass die Agenden zwischen beiden Managern so aufgeteilt werden, dass Nemsic die operative Steuerung des Konzerns über haben und Torbachow für die Strategie und die Beziehung zu den Staatsorganen zuständig sein werde, so die Tageszeitung.
Der russische Mobilfunkmarkt ist mit rund 172 Millionen Kunden (nach Sim-Karten) und einer Sättigung von 130 Prozent der größte Europas und steht am Beginn eines Verdrängungswettbewerbs.