Die französische Großbank soll durch Spekulationen eines Tochterunternehmens mindestens 1,2 Mrd. Euro verloren haben.
Nach der Affäre um eigenmächtige Spekulationen eines Händlers sind bei der französischen Großbank Societe Generale neue Milliardenverluste aufgetaucht. Durch risikoreiche Investments einer Tochtergesellschaft drohen der Societe Generale laut der Zeitung "Liberation" weitere Verluste von 5 bis 10 Mrd. Euro. Das Institut hat demnach die Verluste "im Anhang seiner Bilanz versteckt". Die Societe Generale weist den Bericht kategorisch zurück.
Verluste bisher 1,2 Mrd. Euro
Bisher wird die Bank aus den
versteckten Risiken mit konkreten Verlusten von 1,2 Mrd. Euro belastet. Die
endgültige Rechnung könnte aber 10 Mrd. Euro erreichen. Grund sind Geschäfte
der Vermögensverwaltungstochter Sgam Alternative Investments (AI), die lange
Zeit frei Hand bei ihren Geschäften gehabt hat. Bei ihr haben sich "riskante
Investments" in "strukturierte Produkte" angehäuft. Das sind schwer
durchschaubare Finanzprodukte, in denen etwa risikoreiche Kredite gebündelt
werden.
Die Societe Generale wirft jetzt der "Liberation" vor, die Bilanz falsch gelesen zu haben. Die Zeitung habe Verluste mit Aktiva verwechselt, die 2008 von der Sgam auf das Mutterhaus übertragen worden seien. Im vergangenen Jahr habe die Tochter lediglich einen Verlust von 258 Mio. Euro vor Steuern gemacht.
Milliardenloch durch Kerviel
Die Societe Generale war im
vergangenen Jahr durch ihren Händler Jerome Kerviel weltweit in die
Schlagzeilen geraten. Er soll der Bank durch ungenehmigte Spekulationen
einen Schaden von rund 4,9 Mrd. Euro zugefügt haben. Kerviel argumentiert
dagegen, seine Vorgesetzten hätten über seine Spekulationsgeschäfte Bescheid
gewusst.