ÖBB-Vorsätze
Neuer Bahn-Chef strebt mehr Pünktlichkeit an
27.05.2008
Der frisch gebackene ÖBB-Chef verspricht bei seiner Antrittsrede mehr Pünktlichkeit bei den Zügen sowie einen Entlassungsstop.
Der am Montag neu bestellte ÖBB-Vorstandschef Peter Klugar will in den nächsten Jahren Pünktlichkeit und Qualität des Bahnverkehrs steigern, den Mitarbeiterabbau der vergangenen drei Jahre aber beenden.
Pünktlichkeit kostet
"80 Prozent des Fernverkehrs und
90 Prozent des Nahverkehrs sind heute pünktlich, wir wollen hier aber besser
werden", sagte Klugar, der am Dienstag zusammen mit Aufsichtsratschef
Horst Pöchhacker seine Antrittspressekonferenz gab. Die ÖBB werde ihre
Investitionen in bessere Qualität und die Eindämmung von "Langsam-Fahrstellen"
um knapp 20 Prozent auf 470 Mio. Euro steigern, sagte Klugar. Man werde auch
einen neuen Anlauf zur besseren "Vertaktung" von Zug- und
Busverbindungen starten.
Ob sich die ÖBB im kommenden Herbst für Preiserhöhungen aussprechen werden, ließ Klugar am Dienstag offen.
Kein weiterer Personalabbau
Nachdem am Montag dem Aufsichtsrat
vorgelegten Personalkonzept soll der Mitarbeiterstand der ÖBB (rund 43.000)
in den nächsten Jahren konstant bleiben bzw. sogar leicht steigen. "Es
wird Bereiche geben, in den wir zusätzliche Mitarbeiter brauchen und andere
Bereiche, wo wir wegen des Automatisierungspotenzials mit weniger
Mitarbeitern auskommen können. Das ist ein ganz normaler Vorgang",
sagte der neue ÖBB-Chef. Eine "Auslagerung" von Beamten in
Arbeitsagenturen oder Jobcenter wie bei Telekom oder Post ist "für mich
kein Thema".
Ab etwa 2017 werden die ÖBB in der Lage sein, ihren Schuldenberg abzubauen, glaubt Pöchhacker.