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Nikkei-Index fällt auf 26-Jahres-Tief

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An den asiatischen Börsen sprechen Händler von einem Kurs-"Blutbad". Außer in Südkorea hat es überall saftige Abschläge gegeben.

Trotz weiterer Staatshilfen in Japan und einer massiven Zinssenkung in Südkorea haben die Börsen in Fernost zum Wochenauftakt wieder einen Absturz erlebt. Der Tokyoter Leitindex fiel zeitweise so tief wie seit 26 Jahren nicht mehr. Er schloss nur wenige Zähler über dem Stand von 1982 - als Ronald Reagan Präsident der USA war und Sony seinen ersten CD-Player herausbrachte. Die meisten anderen Märkte in Fernost folgten Japan auf dem Fuß, nur Südkorea konnte sich in den positiven Bereich retten.

Börse-"Blutbad" in Asien
In Tokyo gab der Nikkei-Index nach kräftigen Anfangsgewinnen an einem bisweilen chaotischen Handelstag 6,4 Prozent auf 7.162 Zähler ab. Der breiter gefasste Topix-Index ging mit einem Minus von 7,4 Prozent bei 746 Punkten aus dem Handel. Die Börse in Taiwan hielt ihre Verluste unter fünf Prozent, in Singapur sammelte sich ein Minus von mehr als acht Prozent an. Kleinere Börsen wie die Manila gingen vollends in die Knie und verzeichneten Einbußen von mehr als zwölf Prozent. Händler sprachen von einem Blutbad. Auch die Märkte in Shanghai und Hongkong tendierten tief in den roten Zahlen.

Nur Südkorea rutscht ins Plus
Allein Südkorea konnte sich nach einer Talfahrt bis auf minus fünf Prozent in den letzten Handelsminuten mit dem Zinsaufwind für die Banken ins Plus retten. Der Leitindex von Seoul ging mit 0,8 Prozent aus dem Handel. Die Zentralbank hatte sich davor mit der größten Zinssenkung in ihrer Geschichte gegen die Folgen der Finanzkrise gestemmt. In einer Sondersitzung nahm sie den Schlüsselzins um 75 Basispunkte auf 4,25 Prozent zurück. Das ist der größte Schritt seit Beginn der Zinspolitik der Bank im Jahr 1999.

Große japanische Exporteure verlieren
In Japan prägten wachsende Sorgen über einen hohen Kapitalbedarf einheimischer Banken das Geschäft. Daneben lasteten auch schwindende Wachstumsaussichten großer Export-Konzerne wie Canon auf dem Markt. Da der japanische Yen sich gegenüber dem Dollar verteuerte, rechneten die Händler mit schlechten Exportgeschäften der Börsenschwergewichte. Canon-Anteile verbilligten sich um knapp elf Prozent.

Großbanken leiden massiv
Die Aktien großer japanischer Banken verloren bis zu 15 Prozent. Anleger fürchteten, dass die Institute Milliarden Dollar brauchen, um die Folgen der Krise abzufedern. Allein der größte Kreditgeber des Landes, die Mitsubishi UFJ-Finanzgruppe, erwägt eine Kapitalerhöhung um umgerechnet knapp 9 Mrd. Euro. Die Nummern zwei und drei am Bankenmarkt, Mizuho und Sumitomo Mitsui benötigen jeweils rund 4,3 Mrd. Euro. Zwar leiden Japans Banken nicht unter faulen Krediten wie die Institute aus den USA oder Europa. Ihnen macht aber der Kursverfall der Aktien zu schaffen. Die japanischen Geldhäuser halten hohe Anteile an ihren Unternehmenskunden.

Tokyo plant Hilfe für die Branche
Die japanische Regierung stellte Banken und Finanzmärkten ein Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der Wirtschaft in Aussicht. Demnach will die Regierung ihr Programm zur Kapitalaufstockung der Banken ausdehnen. Zudem soll es strengere Regeln gegen Leerverkäufe von Aktien geben, um die anhaltende Talfahrt der Kurse zu stoppen.

Unterstützung für den Yen lieferten die sieben wichtigsten Industriestaaten (G-7), die ihren Schulterschluss gegen zu starke Wechselkursschwankungen bekräftigten.

Euro schwächelt
Der Euro lag am Montag zum Dollar schwächer bei 1,2562-67 Dollar nach 1,2665-68 Dollar am späten Freitag. Zum Yen tendierte er ebenfalls schwächer mit 118,13-23 Yen nach 120,52-56 Yen am Freitag. Der Dollar tendierte zu Mittag in Tokio schwächer mit 94,02-07 Yen nach 95,14-17 Yen am späten Freitag.

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