Die OECD prognostiziert in ihrem jüngsten Ausblick für Österreich eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent in diesem Jahr. 2010 erwartet sie ein heimisches Minus von 0,1 Prozent - Deutschland, Frankreich und Italien sollen dann bereits wieder wachsen.
Die Wirtschaftstätigkeit sei Anfang 2009 stark eingebrochen, vor allem
aufgrund des Export-Einbruchs. Im Vergleich mit dem Euroraum stehe
Österreichs Wirtschaft allerdings nicht ganz so schlecht da: Bisher war der
BIP-Rückgang in Österreich geringer als im Euroraum insgesamt.
Stabilisierung
dank Gegenmaßnahmen
Die seit September 2008 ergriffenen
Maßnahmen der Politik wirken laut OECD dem Abschwung entgegen und sorgen für
eine Stabilisierung der Lage an den Finanzmärkten. Allerdings schließen die
Experten auch nicht aus, dass weitere Stützungsmaßnahmen für den
Finanzsektor notwendig sein werden, um den Abwärtsrisiken zu begegnen.
Angesichts der sich verschlechternden Haushaltsposition sollte bald eine "glaubwürdige
mittelfristige Konsolidierungsstrategie" formuliert werden. Die
Haushaltsreformen sollten fortgesetzt werden, um die
Konsolidierungsbemühungen zu erleichtern.
Weltweite Erholung kommt 2010
Die Weltwirtschaft wird der OECD
zufolge im kommenden Jahr fast doppelt so schnell wachsen wie bisher
angenommen. Die OECD hob ihre Prognose von 1,25 auf 2,3 Prozent an. Die
weltweit aufgelegten Konjunkturprogramme, der leicht anziehende Welthandel
und günstige Finanzierungsbedingungen dürften für eine "bescheidene
Erholung" sorgen. Für dieses Jahr erwartet die OECD einen Rückgang der
globalen Wirtschaftsleistung von 2,2 Prozent. Im März wurden noch minus 2,75
Prozent vorhergesagt.
USA als Wachstumslokomotive
Von den sieben größten
Industrieländern (G-7) werden die USA im kommenden Jahr die besten
Wachstumschancen eingeräumt. Die weltgrößte Volkswirtschaft werde um 0,9
Prozent wachsen. Bisher hatte die OECD mit Stagnation gerechnet. Auch werde
die Rezession in dem Land, in dem die weltweite Finanzkrise ihren Ausgang
nahm, in diesem Jahr milder ausfallen aus zunächst gedacht. Die Wirtschaft
werde um 2,8 (alte Prognose: 4,0) Prozent schrumpfen.
Noch mehr Arbeitslose befürchtet
In Deutschland, Frankreich,
Italien, Japan und Kanada soll sich 2010 jeweils ein leichtes BIP-Wachstum
einstellen. Ungeachtet der leicht verbesserten Konjunkturaussichten
befürchtet die OECD einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit.