Ein Nachfolger für Holding-Finanzchef Söllinger ist noch nicht gefunden. Beim Personenverkehr soll Werner Kovarik neu in den Vorstand kommen.
Die heutige Sitzung des Kontrollgremiums der ÖBB-Holding wird sich einer ganzen Reihe heikler Baustellen widmen müssen. Denn der Bahn drohen wegen der US-Finanzkrise neuerlich Spekulationsverluste.
Millionen-Rückstellungen
Die ÖBB haben vor zehn Jahren
Waggons an eine US-Gruppe verkauft und sie von dieser zurückgeleast. Die
Einnahmen des Verkaufs wurden bei US-Banken angelegt, um das Leasing zu
finanzieren. Im Zuge der US-Kreditkrise wurde die Bonität einiger dieser
Banken herabgestuft, was das Leasing jetzt verteuerte. Die ÖBB müssen dafür
Rückstellungen bilden – in niedriger zweistelliger Millionenhöhe, wie zu
hören ist. Mehr Geld als geplant frisst auch der Ausbau im Unterinntal.
Suche nach Finanzchef
Auch die Besetzung einiger Spitzenjobs
steht an. Allen voran wird ein Nachfolger für Holding-Finanzchef Erich
Söllinger gesucht, dessen Vertrag vorzeitig im Oktober endet. Da
Holding-Vorstandssprecher Peter Klugar dem roten Lager zugerechnet wird,
stünde nach der „Farbenlehre“ der Finanzchef einem schwarzen Manager zu. Bis
dato soll die ÖVP sich aber noch nicht auf einen Kandidaten geeinigt haben.
Wehinger-Nachfolger
Bestellt werden soll heute ein Nachfolger für
Stefan Wehinger im Vorstand der Personenverkehr AG. Wie aus
Aufsichtsratskreisen verlautet, soll Werner Kovarik, derzeit Leiter des
Regionalmanagements Ost, das Rennen machen.
Ebenfalls ausgeschrieben
sind Vorstandsposten bei Postbus und der ÖBB-Infrastruktur Bau.