Laut Ex-Personalchef waren die Chefs informiert. Es ging darum, den "Missbrauch von Krankenstand" zu unterbinden.
Der frühere ÖBB-Personalchef Franz Nigl hat im Zusammenhang mit dem Sammeln von Krankenstands-Daten der Eisenbahner Fehler eingestanden, das Vorgehen des Konzerns aber gleichzeitig verteidigt. "Wir haben hier Fehler begangen in der Vergangenheit, dafür möchte ich mich nochmals entschuldigen bei den Mitarbeitern", so Nigl am Mittwochabend in der "ZiB 2".
"Missbrauch von Krankenstand"
Gleichzeitig betonte der
im Juli abgelöste Manager aber, dass die ÖBB ein "Krankenstandsproblem"
gehabt hätten: "Wir als Management vertreten auch den Eigentümer." Man habe
die durchschnittlichen Krankenstandstage pro Mitarbeiter in den letzten
Jahren von 27 auf 17 reduzieren können.
Was wusste das Management?
Während ÖBB-Vorstandschef Peter Klugar
am Mittwoch versichert hatte, nichts über die Akten von Krankenstandsdaten
gewusst zu haben, betonte Nigl, dass das Management Kenntnis über die
Aktivitäten gegen den "Missbrauch von Krankenstand" gehabt habe. Auch die
Belegschaftsvertretung habe vom Vorgehen gewusst.
"Es war nicht das Ziel des Managements, strukturiert oder gesteuert Daten zu erfassen oder Mitarbeiter unter Druck zu setzen", versicherte Nigl. Es sei aber nicht auszuschließen, dass einzelne Mitarbeiter "über das Ziel hinausgeschossen haben".