Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bleibt bei ihrer Prognose: Die Wirtschaft wächst auch 2007 in der Eurozone.
Die OECD hat ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone in diesem und im kommenden Jahr bestätigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2007 und 2008 jeweils um etwa 2,25 Prozent wachsen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris mit. Ende November hatte die Organisation für dieses Jahr ein Plus von 2,2 Prozent und für das kommende Jahr ein Plus von 2,3 Prozent vorhergesagt.
Euro legte über 10 Prozent zu
Der Kursanstieg des Euro zum
Dollar ist nach Einschätzung der OECD das natürliche Ergebnis des
wirtschaftlichen Aufschwungs in der Euro-Zone. "Bislang scheint es mir, dass
der Euro ganz einfach deshalb stark ist, weil die Wirtschaft stark ist",
sagte OECD-Chefvolkswirt Jean-Philippe Cotis am Donnerstag in einem
Interview.
Der Euro hat im vergangenen Jahr zum Dollar mehr als zehn Prozent zugelegt. Dies sei angesichts der wirtschaftlichen Stärke eine natürliche Entwicklung. Damit widersprach Cotis der französischen Regierung, die den Euro in den vergangenen Wochen wiederholt als überbewertet bezeichnet hatte.
Aufruf zu Wirtschaftsreformen
Die OECD hat die Große Koalition in
Deutschland für ihre Politik der Haushaltssanierung gelobt. Deutschland sei
das einzige Land in der Euro-Zone, das sich mit Ehrgeiz an die Senkung
seines Defizits gemacht habe, sagte OECD-Chefvolkswirt Cotis am Donnerstag.
Andere Länder dagegen gäben sich damit zufrieden, dass ihr Defizit einzig
wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs niedriger ausfällt. Die OECD
appellierte an alle Regierungen des Währungsgebiets, die bessere
wirtschaftliche Lage für weitere Wirtschaftsreformen wie die Liberalisierung
der Arbeitsmärkte zu nutzen.