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ÖIAG versucht Scheich doch noch an Bord zu ziehen

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Der ÖIAG versucht verbissen den AUA-Deal mit Scheich Al Jaber noch zu retten. Am Mittwoch soll die Kapitalspritze abgesegnet werden.

Samstag war bekannt geworden, dass Scheich Al Jaber seinen 150-Millionen-Euro-Einstieg bei der AUA abblasen will. Ab da war Feuer am Dach. Hinter den Kulissen starteten hektische Verhandlungen, um den Deal in letzter Minute zu retten. Sowohl seitens der AUA-Hauptaktionärin, der Staatsholding ÖIAG, als auch auf politischer Ebene gab es bis gestern Abend laufend Gespräche mit Al Jaber – der Scheich hatte sich persönlich nach Wien begeben. Auch ein Treffen zwischen Finanzminister Wilhelm Molterer und dem Scheich stand gestern Nachmittag am Programm.

Streitpunkte
Im Kern geht es darum, folgende gegensätzliche Positionen noch auf eine Linie zu bringen:

  • Investor Al Jaber ist verärgert über die hohen Verluste der AUA im 1. Quartal (60 Mio. Euro). Zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung am 3. April habe er diese Zahlen nicht gekannt.
  • Und: Al Jaber zahlt laut Vertrag für seinen 20-Prozent-Einstieg 7,10 Euro pro AUA-Aktie. Aktuell ist das Papier nur 4,11 Euro wert.
  • AUA und ÖIAG betonen, es gebe „gültige Verträge“, mit denen sich Al Jaber ­juristisch verbindlich zum Einstieg verpflichtet habe. Diese Vereinbarungen sollen ausdrücklich zwei Klauseln enthalten, die einen Ausstieg wegen Kursverlusts oder Änderungen des Marktumfelds ausschließen.
  • Die AUA weist die Vorwürfe, Al Jaber nicht richtig über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens informiert zu haben, zurück. AUA-Boss Alfred Ötsch hätte die März-Zahlen bei der Vertragsunterzeichnung am 3. April selbst nicht gekannt. Selbst wenn, hätte er sie dem Scheich aus börsenrechtlichen Gründen nicht vor der offiziellen Veröffentlichung nennen dürfen. Ötsch hatte nicht zuletzt bei einer Pressekonferenz im März von einem „grimmigen Jahr 2008“ gesprochen – beschönigt habe er sicher nichts, heißt es aus seinem Umfeld.

Höherer Anteil für Al Jaber?
Ob die gestrigen Verhandlungen sich „nur“ um eine mögliche Reduktion des Einstiegskurses drehten, oder ob Al Jaber Weiteres fordert – etwa einen klaren Sanierungsplan für die AUA – war vorerst unklar. Möglich ist auch, dass Al Jaber für seine 150 Mio. Euro mehr als die vereinbarten 20 Prozent an der AUA haben will. Diese Forderung war zuletzt Thema bei einem Treffen zwischen ÖIAG-Chef Peter Michaelis und dem Al-Jaber-Vertrauten Klaus Edelhauser am 24. April. Dem Vernehmen nach hatte Michaelis das damals rundheraus abgelehnt.

Deadline Mittwoch
Kommt es noch zu einer Einigung, muss das bis zur AUA-Hauptversammlung am Mittwoch erfolgen, wo der Al-Jaber-Deal abgesegnet werden soll. „Bleibt es beim Al-Jaber-Ausstieg, wird die AUA klagen müssen – denn die Verträge sind wasserdicht“, so ein Insider.

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