Chaos am Sprit-Markt
Öl-Multis verheimlichen Preise
07.07.2009
Immer öfter werden die Spritpreise nicht veröffentlicht.
Sprit-Rebell Markus Friesacher hat den Tankstellen-Markt in Österreich nachhaltig aufgemischt.
Er sorgte mit dem Start der von ihm betriebenen drei Hofer-Tankstellen in Salzburg nicht nur dafür, dass Sprit regional kurzfristig um die Hälfte billiger wurde – jetzt ändern die Öl-Multis in Reaktion auf den schärferen Wettbewerb offenbar gleich großflächig ihre Preispolitik.
Möglicherweise allerdings nicht zum Vorteil der Konsumenten. Denn seit Kurzem wird es immer schwieriger, auf den Internet-Seiten der Konzerne die Spritpreise abzufragen, kritisiert der ÖAMTC.
Täglich 55.000 Abfragen bei ÖAMTC-Datenbank
„Ein
Schelm, wer Böses dahinter vermutet“, sagt der Autofahrerklub. Wie wichtig
diese Informations-Plattformen sind, zeigt die Tatsache, dass es etwa bei
der Spritpreis-Datenbank des ÖAMTC täglich bis zu 55.000 Abfragen gibt.Konsumenten
wird jedenfalls grundsätzlich empfohlen, in den Abendstunden zu tanken.
Denn seit Kurzem dürfen die Mineralölkonzerne gemäß einer entsprechenden Verordnung des Wirtschaftsministeriums ihre Höchstpreise für einen Tag zu Mitternacht oder zu Betriebsbeginn festlegen. Dann darf (eben bis in die Abendstunden) nur mehr gesenkt werden.
Mit diesem Schritt soll verhindert werden, dass die Preise mehrmals täglich verändert und Preisvergleiche unmöglich werden.
In Salzburg geht die Preisschlacht jedenfalls munter weiter. Denn Friesacher will im regionalen Umfeld immer der Billigste sein. Gestern bot der Sprit-Rebell Diesel an seinen Tankstellen in Salzburg für 0,827 Euro an, Super kostete bei ihm 0,894 Euro. Bei den umliegenden Tankstellen war der Preis ähnlich niedrig, teilweise sogar darunter.
Die Lage am Ölmarkt hat sich wieder beruhigt
Die zuletzt
stark gestiegenen Ölpreise haben sich in den vergangenen Tagen wieder etwas
beruhigt. Die Notierungen lagen zuletzt bei rund 65 Dollar je Barrel,
nachdem sie zuvor auf mehr als 70 Dollar geklettert waren.