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Ölpreis trotz Krisengipfels gestiegen

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Vorerst platzt die Ölpreis-Blase noch nicht: Direkt nach dem Gipfel ist der Preis wieder gestiegen.

Ungeachtet der angekündigten Ausweitung der Ölfördermenge sind die Ölpreise nach dem Krisengipfel in Saudi-Arabien am Montag weiter gestiegen. Ein Barrel (je 159 Liter) US-Leichtöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Auslieferung kostete am Mittag 136,27 Dollar (87,80 Euro). Das waren 1,75 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Vor etwa einer Woche hatte der WTI-Preis ein Rekordhoch von 139,89 Dollar erreicht. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August stieg zum Wochenstart um 1,17 Dollar auf 136,53 Dollar.

Ölförderung wird gesteigert
Mehrere arabische Golfstaaten hatten am Wochenende in Jeddah Bereitschaft signalisiert, mehr Öl zu fördern als bisher. Gleichwohl wiesen die Förderstaaten die Schuld an den hohen Ölpreisen zurück und warnten vor überzogenen Erwartungen. Verantwortlich für die Preisexplosion beim Rohöl seien die steigende Nachfrage, hohe Steuern in Industrieländern und Spekulationen, hieß es. Deutschlands Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) geht nicht von einer baldigen Änderung der Situation aus, auch wenn neben Saudi-Arabien weitere Länder die Produktion steigern wollen, sagte er im ARD-Morgenmagazin.

Der Rohstoffexperte des Hamburgischen WeltWirtschafts Instituts (HWWI), Klaus Matthies, hegt Zweifel, ob sich die Fördermenge des weltweit größten Anbieters Saudi-Arabien rasch spürbar ausweiten lässt. "Ich sehe es eher als Bemühen, denn als ernsthafte Absicht, weil die Mittel fehlen", sagte er in einem dpa-Gespräch.

Nach Einschätzung des Chefstrategen der Bank SEB, Klaus Schrüfer, ist der Ausgang des Öl-Gipfels zwar keine Enttäuschung, "die zum Teil recht vagen Absichtserklärungen großer Förderländer zur Produktionsausweitung kann man aber auch nicht als Durchbruch bezeichnen", sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

FDP spricht von Flop
Die FDP sprach nach dem Öl-Krisengipfel von einem Flop. Die von den Golfstaaten zugesagte Ausweitung der Förderung sei schon vorher bekanntgewesen, sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel in Berlin. Zudem sei in westlichen Ländern der Staat der größte Preistreiber. Er forderte die Senkung des Mehrwertsteuersatzes oder der Ökosteuer.

Sorgen auch in den Förderländern
Die Förderländer sind nach Ansicht von Matthies aber nicht sorgenfrei: "Saudi-Arabien macht sich Gedanken um die Nachfrage in den nächsten Jahrzehnten." Denn Abnehmerländer investierten inzwischen verstärkt in alternative Energien, um sich unabhängiger zu machen. Gleichzeitig hätten die Öl-Exporteure ein Interesse daran, dass die USA und Westeuropa nicht in eine Rezession abrutschen, da sie selbst viel Geld in diesen Ländern investiert hätten. "Diese gegenseitige Abhängigkeit ist für uns von Vorteil", meinte Matthies.

Rohölpreis geht zurück
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ging unterdessen zurück. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 128,56 Dollar. Das waren 88 Cent weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.

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