Plus 3,2 Prozent
Österreich ist Export-Weltmeister
21.04.2008
Rekord-Plus im Aussenhandel: Österreich weist einen Überrschuss von 8,8 Milliarden Euro aus - plus 3,2 Prozent.
Österreich hat seinen Leistungsbilanzüberschuss sowie seine Position als Nettokapitalexporteur deutlich ausgebaut. Wie die am Montag präsentierte Zahlungsbilanz für das Jahr 2007 zeigt, weist die Leistungsbilanz einen Rekordüberschuss von 8,8 Mrd. Euro oder 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Entscheidend für die Steigerung des Überschusses um 2,5 Mrd. Euro war der Handel mit Gütern und Dienstleistungen.
Von EU-Erweiterung profitiert
"Die Entwicklung der
österreichischen Außenwirtschaft steht weiterhin mit dem erfolgreichen
Prozess der Europäischen Integration in Zusammenhang", erläuterte
Gouverneur Liebscher die Daten zur Zahlungsbilanz. Bereits zwei Drittel des
heimischen Finanzvermögens entfallen auf den Euroraum, der umgekehrt auch
mit Abstand der wichtigste Financier der österreichischen Volkswirtschaft
ist. Österreich habe in besonders hohem Ausmaß von den jüngsten
EU-Erweiterungsrunden der Jahre 2004 und 2007 profitiert.
Den größten Beitrag zum positiven Leistungsbilanzergebnis, nämlich 12,3 Mrd. Euro, brachte erneut der Handel mit Dienstleistungen, wobei aus dem Tourismus 6,1 Mrd. Euro stammten. Trotz der Aufwertung des Euro zeigte die traditionell negative Güterbilanz einen Überschuss von 1,3 Mrd. Euro, erläuterte OeNB-Direktor Peter Zöllner die Daten.
Defizitär wie immer war die Bilanz der Vermögenseinkommen, was der negativen Vermögensposition Österreichs entspricht. Nach vorläufigen Schätzungen sind die Verpflichtungen der österreichischen Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland um etwa 50 Mrd. Euro höher als das entsprechende Auslandsvermögen. Heimische Investoren kassierten 2007 mehr als 26 Mrd. Euro an Vermögenseinkünften, während die Bedienung der "Auslandsschuld" rund 30 Mrd. Euro kostete. Daraus resultiert ein Nettoabfluss von 4 Mrd. Euro.
Bank Austria
Mit mehr als 20 Mrd. Euro an Neuinvestitionen
erreichten aktive wie passive Direktinvestitionen 2007 ein Rekordvolumen,
nicht zuletzt wegen der Restrukturierung des Unicredit-Konzerns, wobei das
Eigentum an der Bank Austria von Deutschland nach Italien wanderte und die
Bank Austria die Verantwortung für die meisten Ostaktivitäten übertragen
bekam. Doch auch wenn man diese Großtransaktion außer Acht lässt, waren die
Direktinvestitionen lebhaft, so die OeNB.